WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag mit Zuwächsen geschlossen. Zeitweise brachte der am Nachmittag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht für September die Märkte etwas unter Druck. Allerdings konnten sich die Indizes rasch wieder fangen. Der Leitindex ATX schloss 0,92 Prozent höher bei 3119,98 Einheiten. Der ATX Prime gewann 0,81 Prozent auf 1573,51 Zähler.

Der mit Spannung erwartete Datensatz aus den USA zeichnete ein solides Bild. Zwar stiegen die Stundenlöhne weniger stark als erwartet und auch die Arbeitslosenquote fiel höher als von Experten antizipiert aus, dies täuschte allerdings nicht über den deutlichen Stellenaufbau hinweg: Außerhalb der Landwirtschaft sind 336 000 Stellen hinzugekommen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 170 000 neuen Stellen gerechnet. Dies dürfte den Druck auf die Federal Reserve, den Zinssatz erneut anzuheben, erhöht haben.

"Der robuste Arbeitsmarkt bringt die Zentralbanker in Washington jetzt in die Bredouille", schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der Liechtensteiner VP Bank. "Eine Zinsanhebung im November bekommt damit eine höhere Wahrscheinlichkeit."

Unternehmensnachrichten blieben bis am Nachmittag Mangelware. Im Zentrum standen Analystenstimmen, darunter auch eine Branchenstudie der Erste Group Research zu CEE-Banken. Darin hob der Analyst Mladen Dodig seine Bewertung für die Aktien der Addiko von "Accumulate" auf "Buy" an. Das Kursziel wurde von 15,50 Euro auf 16,00 Euro leicht gesteigert. Der Addiko-Anteilsscheine kletterte um 1,2 Prozent auf 12,80 Euro.

Darüber hinaus meldete sich die Erste Group Research zur Raiffeisen Bank International (RBI) zu Wort. Ihr Kursziel für die Aktien der RBI wurde bei 19,0 Euro unverändert belassen. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde vom zuständigen Experten Thomas Unger ebenfalls bestätigt. Die RBI-Titel steigerten sich um 0,7 Prozent auf 13,33 Euro.

Die Analysten der Baader Bank bestätigten unterdessen ihre "Buy"-Einstufung für die Aktien der heimischen EVN . Als 6-Monats-Kursziel wurden von Analyst Pierre-Alexandre Ramondenc 33,80 Euro genannt. In ihrem jüngsten Capital-Markets-Update vom 5. Oktober habe die EVN laut Ramondenc keine größere Strategieanpassung angegeben. Die Titel erhöhten sich um 0,2 Prozent auf 24,60 Euro.

Die Analysten der UBS hoben die Anlageempfehlung für die Aktien des Stahlkonzerns Voestalpine von "Sell" auf "Neutral" an. Gleichzeitig wurde das Kursziel von den Experten Andrew Jones, Myles Allsop und Daniel Major von 26,00 Euro auf 27,00 Euro je Anteilsschein erhöht. Die Wertpapiere gewannen 2,4 Prozent auf 25,56 Euro.

Mit Blick auf weitere Einzelwerte verbuchten die Anteilsscheine von FACC Abgaben von 5,1 Prozent. Dagegen steigerten sich die Anteilsscheine der Erste Group um 2,6 Prozent. Lenzing, Bawag und AT&S verteuerten sich jeweils um 1,8 Prozent./sto/kve/APA/ngu