WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag mit Abgaben aus dem Handel gegangen. Der heimische Leitindex ATX verzeichnete dabei den siebenten Verlusttag in Folge mit einem Minus von 1,14 Prozent bei 3.056,30 Einheiten. Auf Wochensicht sackte er somit um rund vier Prozent ab. Für den ATX Prime ging es zum Wochenausklang um 1,05 Prozent auf 1.552,10 Einheiten hinab.

Der Wochenschluss war von enttäuschenden Konjunkturdaten aus dem Euroraum geprägt. So war bei einer monatlichen Umfrage der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im Juni tiefer ausgefallen als erwartet, hielt sich allerdings noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Als belastender Faktor kam am Nachmittag zudem die schwache Eröffnung der Wall Street hinzu.

"Bisher geht eine Mehrheit der Volkswirte davon aus, dass sich die Wirtschaft im Euroraum in der zweiten Jahreshälfte weiter erholt. Nach den heutigen Daten dürften bei vielen ein Umdenken einsetzten", schrieben die Commerzbank-Experten zum Einkaufsmanagerindex aus dem Euroraum. "Die heutigen Daten dürften auch vielen EZB-Ratsmitglieder einen Schrecken versetzt haben. Denn bisher geht auch die EZB in ihren Projektionen davon aus, dass die Wirtschaft im Euroraum in der zweiten Jahreshälfte weiter spürbar wächst."

Mit Blick auf die Einzelwerte waren erneut OMV schwach und verloren 2,9 Prozent. Die Aktien des Erdölriesen litten wohl unter den fallenden Rohölnotierungen und den aufkommenden Konjunktursorgen. Auf Wochensicht gaben die Aktien des heimischen Ölgiganten mehr als sechs Prozent ab.

Aber auch die wichtigen Banken waren klare Tages- und Wochenverlierer. Die Erste Group -Titel sanken heute um 1,7 Prozent - auf Wochensicht war es ein Minus von 4,6 Prozent. Bawag verloren heute 1,9 Prozent und seit vergangenem Freitagsschluss fast vier Prozent.

Unter den wenigen Wochengewinnern etablierten sich dagegen die Papiere der AT&S, die heute zwar um rund ein Prozent nachgaben. Das Wochenplus belief sich allerdings auf 3,7 Prozent.

Lenzing steigerten sich am Berichtstag um 4,3 Prozent auf 49,00 Euro. Am Freitag vergangener Woche hatten die Aktien allerdings noch klar höher bei 55,20 Euro gehalten. Der Faserhersteller hatte Ende der Vorwoche eine Kapitalerhöhung von 400 Millionen Euro angekündigt./sto/ste/APA/stk