WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat am Mittwoch deutlich nachgegeben. Der Leitindex ATX beendete den Handel 1,43 Prozent niedriger bei 3181,74 Punkten. Der marktbreitere ATX Prime büßte 1,40 Prozent ein auf 1612,79 Zähler.

Für Verunsicherung an den globalen Finanzmärkten sorgte die Meldung, dass die Ratingagentur Fitch der größten Volkswirtschaft der Welt, den USA, die Top-Bonität entzogen hat, die Einstufung wurde um einen Schritt von "AAA" auf "AA+" gesenkt. Zudem dürfte es zu Gewinnmitnahmen gekommen sein, nachdem die Aktienindizes im Juli kräftig zugelegt hatten.

In den USA ist die Zahl der Beschäftigten im Privatsektor im Juli um 324 000 Stellen gegenüber dem Vormonat gestiegen. Prognosen hatten lediglich ein Plus um 190 000 Stellen vorhergesagt. Der robuste US-Arbeitsmarkt deutet auf eine gute Konjunkturlage hin, könnte aber auch die US-Notenbank Fed in ihrem geldpolitischen Straffungskurs bestärken und somit die Aktienmärkte belasten. Am Freitag wird daher auch der US-Arbeitsmarktbericht von großer Bedeutung sein.

Am Aktienmarkt gaben Lenzing-Papiere satte 4,7 Prozent nach. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2023 weniger Umsatz und Gewinn gemacht als in der Vergleichsperiode. Unter dem Strich verzeichnete der Faserhersteller einen Verlust von fast 66 Millionen Euro.

Unter den schwergewichteten Bankwerten gaben die Bawag -Titel zwei Prozent nach, bei der Raiffeisen Bank International (RBI) ging es um 3,3 Prozent nach unten. Die Erste Group -Papiere legten dagegen leichte 0,1 Prozent zu. Die Bank hat am Dienstag regulatorisch grünes Licht für einen Aktienrückkauf von bis zu 300 Millionen Euro bekommen, der bei der Hauptversammlung im Mai beschlossen wurde. Diese Entscheidung der EZB sei gestern zugestellt worden, teilte der Bankvorstand am Vorabend mit. Die Aktien sollen eingezogen werden. Das soll vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats in den kommenden Monaten geschehen.

Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktien der Mayr-Melnhof -Gruppe von 156 auf 142,8 Euro gekürzt. Die "Hold"-Empfehlung wurde bestätigt. Die Anteile verzeichneten Abgaben von 3,9 Prozent auf 134,40 Euro.

Aktien des Cateringunternehmens Do&Co legten um 1,2 Prozent auf 122,20 Euro zu und waren somit stärkster Wert im Prime Segment. Am Dienstag hatten die Berenberg-Analysten ihre "Buy"-Empfehlung für das Papier bestätigt und das Kursziel von 150 auf 155 Euro angehoben./spo/sto/APA/ngu