NEW YORK (dpa-AFX) - Eher negativ aufgenommene Unternehmenszahlen und schwache Konjunkturdaten haben am Donnerstag die Stimmung an den US-Aktienmärkten nur moderat belastet. Auch der nahende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed zu Beginn des ohnehin saisonal schwachen Monats Mai schien die Anleger noch nicht zu schrecken.

Der Leitindex Dow Jones Industrial konnte die zwischenzeitlichen Gewinne nach einem schwachen Auftakt zwar nicht behaupten. Er hielt sich zuletzt aber mit einem Minus von 0,19 Prozent auf 33 832,42 Punkte recht ordentlich. Ähnliches galt für die anderen Indizes: Der marktbreite S&P 500 verlor 0,34 Prozent auf 4140,44 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,23 Prozent auf 13 058,74 Zähler nach unten.

Während die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas stärker als erwartet stieg, trübte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia im April deutlich ein. Analysten hatten hingegen mit einer moderaten Stimmungsaufhellung gerechnet. Dazu gingen sowohl konjunkturelle Frühindikatoren als auch die Verkäufe bestehender Häuser im März stärker zurück als prognostiziert. Bereits davor habe der am Mittwoch veröffentlichte Konjunkturbericht der US-Regierung ("Beige Book") Sorgen vor einer Wirtschaftsabschwächung geschürt, merkte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK an.

Unternehmensseitig litt am Donnerstag insbesondere der Elektroautobauer Tesla unter enttäuschenden Geschäftszahlen: Die Aktien büßten als Schlusslicht im Nasdaq 100 rund zehn Prozent ein. Bereits am Mittwoch waren die Titel nach der Ankündigung weiterer Preissenkungen gesunken. Neben der aufgrund einer aggressiven Preispolitik rückläufigen Profitabilität im ersten Quartal wurde nun auch der überraschend niedrige Barmittelzufluss bemängelt. "Der Fokus beim Quartalsbericht lag immer darauf, ob Tesla die beeindruckend hohen Margen halten kann", schrieb Analyst Josh Gilbert vom Investmenthaus eToro. Die Bruttomarge sei nun jedoch auf 19,3 Prozent gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit 2020. Sie sei zudem deutlich schwächer als der Marktkonsens von 21,2 Prozent.

Im Dow zählte American Express mit minus 1,6 Prozent zu den größten Verlierern. Das Kreditkartenunternehmen blieb mit dem Gewinn je Aktie zu Jahresbeginn hinter den Erwartungen zurück. Die etwas höher als erwartet ausgefallenen Einnahmen und die bestätigten Jahresziele konnten das nicht kompensieren.

Bei AT&T überwogen hohe Ausgaben für Vorräte und Investitionen, die den Barmittelzufluss empfindlich beeinträchtigten, die stärker als erwartet gestiegenen Rechnungsbeträge im Mobilfunk sowie die Gewinnung überraschend vieler neuer Vertragskunden. Die Anteilscheine des Telekomkonzerns büßten 10,4 Prozent ein und zogen die Aktien des Dow-Konkurrenten Verizon mit, die am Indexende 3,5 Prozent verloren.

Die Aktien von Philip Morris mussten nach der jüngsten Erholung einen Kursverlust von 4,8 Prozent verkraften. Ein überraschend hoher Gewinn je Aktie des Tabakkonzerns bei einem moderat enttäuschenden Umsatz reichte nicht für weitere Käufe. Auch dass Konzernchef Jacek Olczak von einem ermutigenden Jahresstart sprach und die Jahresziele bestätigte, überzeugte die Anleger nicht.

Besser entwickelten sich die Aktien von IBM : Sie legten zuletzt noch um 0,3 Prozent zu, nachdem der Computerkonzern mit seiner deutlichen Gewinnsteigerung im ersten Quartal positiv überrascht hatte./gl/he