NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Dienstag nach einem festen Auftakt schnell ins Minus gedreht. Grund waren robuste Daten aus der US-Industrie und vom Arbeitsmarkt. Dies schürte wieder Sorgen, die US-Notenbank Fed könnte am Mittwoch ihren harten geldpolitischen Kurs mit großen Zinserhöhungen unvermindert fortsetzen, nachdem es zuletzt eher Hoffnung auf ein weniger rasantes Tempo bei den Erhöhungen gegeben hatte.

Nach dem ungewöhnlich starken Oktober mit einem Kurszuwachs von nahezu 14 Prozent verlor der Dow Jones Industrial knapp zweieinhalb Stunden vor dem Börsenende 0,40 Prozent auf 32 603,07 Punkte. Der marktbreite S&P 500 sank um 0,47 Prozent auf 3853,80 Punkte.

Angesichts der wieder entfachten Zinsangst rutschte der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 noch etwas stärker mit minus 1,01 Prozent auf 11 290,91 Zähler ab. Schwergewichte wie Apple , Microsoft und Alphabet verloren bis zu drei Prozent, Amazon sogar fünf Prozent.

Gerüchte über einen allmählichen Ausstieg Chinas aus der Null-Covid-Politik hatten zum Handelsstart den Indizes zunächst noch Auftrieb gegeben und für einen freundlichen November-Beginn gesorgt. An den Börsen in China und Hongkong waren Aktien von Technologieunternehmen gestiegen. Dies wirkte sich in New York positiv auf Hinterlegungsscheine (ADRs) chinesischer Unternehmen wie die der Internethandelskonzerne Alibaba und JD.com und des Suchmaschinenbetreibers Baidu aus, welche um teils mehr als fünf Prozent anzogen.

Uber schnellten um mehr als 13 Prozent hoch. Die Aktien des US-Fahrdienstanbieters profitierten von einem stärker als erwartet ausgefallenen Quartalsumsatz. Zudem verringerte das Unternehmen seinen Verlust. Im Sog von Uber gewannen die Titel des Konkurrenten Lyft 4,5 Prozent.

Die Aktien der Pharmahersteller Pfizer und Eli Lilly strebten in unterschiedliche Richtungen. Pfizer hatte zur Zahlenvorlage ungeachtet des starken US-Dollar die Jahresziele angehoben, was den Aktien ein Plus von 2,8 Prozent eintrug. Eli Lilly dagegen kappte angesichts der Dollarstärke sowohl das Umsatz- als auch das Gewinnziel für das laufende Jahr, die Aktien büßten 4,5 Prozent ein.

Im Fokus steht zudem der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson (J&J) mit einem Übernahmevorhaben. Ziel der Begierde ist der Herzpumpenhersteller Abiomed . Geboten werden - Meilensteinzahlungen ausgeklammert - 380 US-Dollar je Aktie in bar oder insgesamt 16,6 Milliarden US-Dollar. Während Abiomed um gut 50 Prozent nach oben sprangen, gaben J&J um 0,6 Prozent nach./ajx/he