NEW YORK (dpa-AFX) - Die Inflationsdaten für September haben die US-Börsen nicht sonderlich bewegt. Nach zwei Tagen mit Gewinnen ging es am Donnerstag nur moderat abwärts. Die überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq-Börse fand zuletzt sogar den Weg zurück auf Vortagesniveau.

Dass sich der Preisauftrieb weniger deutlich abschwächte als erwartet, "wurde von den Anlegern lediglich zur Kenntnis genommen", wie Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets sagte. Das liege auch daran, dass diese Daten die US-Notenbank Fed wohl nicht von ihrem Kurs der schrittweisen Zinssenkungen abbringen dürften. Große Schritte seien allerdings angesichts der starken Wirtschaft und der immer noch latent schwelenden Inflationssorgen auch nicht mehr zu erwarten.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial sank rund zwei Stunden vor Börsenschluss um 0,29 Prozent auf 42.388 Punkte. Der marktbreite S&P 500 , der tags zuvor noch ein Rekordhoch erreicht hatte, verlor 0,24 Prozent auf 5.777 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 zeigte sich mit 20.270 Punkten fast unverändert.

In den USA stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Monat August um 0,2 Prozent, doch Volkswirte hatten einen etwas geringeren Anstieg erwartet. Die Kernverbraucherpreise - ohne Energie und Nahrungsmittel - stiegen im selben Zeitraum sogar um 0,3 Prozent und damit ebenfalls deutlicher als erwartet.

Im Dow rückten Boeing in den Blick, denn die Ratingagentur S&P erwägt, die Kreditwürdigkeit des Flugzeugbauers auf "Ramsch" abzustufen. Dabei verwies S&P auf den steigenden Liquiditätsbedarf. Boeing leidet unter einem Streik, der sich in die Länge ziehen dürfte.

Verizon wurde mit Dividendenabschlag gehandelt. Honeywell gaben nach zwei starken Handelstagen um 0,4 Prozent nach. Zudem senkte die US-Bank JPMorgan die Aktie des Mischkonzerns, der am Dienstag Abspaltungspläne für seine Sparte Advanced Materials bekannt gegeben hatte, auf "Neutral".

Im S&P 100 zählten CVS Health mit plus 1,9 Prozent zu den besten Werten. Sie profitierten von einer Hochstufung der britischen Bank Barclays von "Neutral" auf "Overweight" und konnten somit auch die Kurslücke von Anfang Mai schließen. Damals waren die Aktien des Dienstleisters im Gesundheitsbereich um 17 Prozent abgesackt und hatten sich davon erst Ende September wieder allmählich erholt.

Paypal büßten am Index-Ende 2,9 Prozent ein. Sie litten unter einer Abstufung von Bernstein Research, die auf die deutlich gestiegene Bewertung der Aktie des Zahlungsabwicklers verwiesen. Seit Ende Juli war es für Paypal um rund 40 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang 2023 nach oben gegangen.

Ein überraschend schwacher Ausblick von Delta Air Lines auf das laufende Quartal sorgte für Kursverluste von 2,2 Prozent. Die Titel der Konkurrenten American Airlines büßten im Schlepptau 2,0 Prozent ein. Southwest Airlines hielten sich mit minus 0,6 Prozent besser.

Vor der mit Spannung erwarteten "Robotaxi"-Vorstellung zeigten sich die Aktien des Elektroautobauers Tesla unverändert und blieben in der Handelsspanne der vergangenen Tage. Die mit zwei Monaten Verspätung an diesem Donnerstag (Pazifische Zeit) stattfindende Veranstaltung hat den Druck auf Unternehmenschef Elon Musk erhöht. Dieser muss hohen Erwartungen an das selbstfahrende Fahrzeug gerecht werden, denn andere Firmen wie die Google -Schwester Waymo, der Autobauer General Motors und chinesische Wettbewerber sind bereits vorgeprescht./ck/he