NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem düsteren September-Auftakt haben sich die US-Börsen am Mittwoch kaum von der Stelle bewegt. Die wichtigsten Indizes gaben leicht nach.

Am Dienstag war es nach dem langen Wochenende und aus Sorge vor einer Abkühlung des Hypes rund um Künstliche Intelligenz (KI) zu einem Kursrutsch im Technologiesektor gekommen. Nun fiel der Tech-Index Nasdaq 100 geringfügig auf 18.952,43 Punkte. Am Vortag war das Börsenbarometer um mehr als 3 Prozent eingebrochen.

Der marktbreite S&P 500 gab am Mittwoch um 0,22 Prozent auf 5.516,58 Punkte nach. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,19 Prozent auf 40.857,15 Punkte.

Neben der angeschlagenen Stimmung im Technologiesektor hatte am Dienstag der viel beachtete ISM-Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor die Anleger wieder sensibler für eine drohende Konjunkturabschwächung in der größten Volkswirtschaft der Welt gemacht. Weitere Signale dürfte am Donnerstag der entsprechende Index für den Dienstleistungssektor liefern, bevor am Freitag der Arbeitsmarktbericht erwartet wird.

Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank verwies darauf, dass der September als eher schwieriger Börsenmonat bekannt sei. Hinzu komme als Faktor die hohe Gewichtung des Tech-Sektors, die eine Schattenseite habe, da das Gesamtbild an den Aktienmärkten mittlerweile stark von wenigen Werten abhängig gemacht werde. Dazu zählt vor allem der Chipkonzern Nvidia , dessen Aktien am Vorabend in New York mit einem Kursrutsch um fast zehn Prozent 280 Milliarden Dollar an Börsenwert vernichtet hatten.

Die Nvidia-Papiere, die als Sinnbild für den KI-Hype gelten, legten nun nach anfänglich leichten Verlusten um fast ein Prozent zu. Anleger machen sich hier neuerdings auch Sorgen bezüglich des regulatorischen Gegenwindes, denn Kreisen zufolge rückt der Konzern ins Visier der Behörden. Das US-Justizministerium habe bei Nvidia und anderen Unternehmen Informationen mit rechtlich verbindlichen Anfragen eingefordert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Unter den weiteren Einzelwerten sackten die Anteilsscheine von Dollar Tree am Nasdaq-100-Ende um gut 23 Prozent ab und erreichten damit das Niveau von März 2020. Der Discounter senkte seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Gesamtjahr. Zudem waren der Umsatz auf vergleichbarer Basis und der bereinigte Gewinn je Aktie für das zweite Quartal hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben.

Laut Analyst Scot Ciccarelli von Truist Securities steht die Discounter-Branche durch die maue Nachfrage der Kundschaft mit niedrigem Einkommen und den zunehmenden Verlust von Marktanteilen an Konkurrenten wie Walmart "extrem unter Druck". Die Aktien der Dollar-Tree-Wettbewerber Dollar General und Five Below fielen um mehr als drei beziehungsweise gut vier Prozent.

Die Papiere von Zscaler sackten um fast 18 Prozent ab. Das auf Sicherheitssoftware spezialisierte Unternehmen gab eine Jahresprognose ab, die die Erwartungen verfehlte.

Für die Anteilsscheine von US Steel ging es um mehr als 19 Prozent nach unten. Nachdem sich jüngst die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in einer Rede dafür starkgemacht hatte, dass der Stahlkonzern nicht wie geplant vom japanischen Konkurrenten Nippon Steel übernommen wird, scheint wohl bereits jetzt eine entsprechende Entscheidung bevorzustehen. Präsident Joe Biden bereite sich darauf vor, die geplante Transaktion zu blockieren, berichtete die Washington Post und berief sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen./la/jha/