NEW YORK (dpa-AFX) - Deutlich angesprungen sind am Mittwoch nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed die Kurse am New Yorker Aktienmarkt. Die Fed erhöhte wie erwartet den Leitzins erneut kräftig um 0,75 Prozentpunkte. Hintergrund der deutlichen Straffung ist die sehr hohe Inflation.

Die Währungshüter betonten zugleich, dass die bisher aggressive geldpolitische Gangart nun allmählich die finale Phase erreichen könnte. Dies dürften die Aktienanleger mit Freude aufgenommen haben, bedeuten schnell steigende Zinsen doch eine Belastung für den Aktienmarkt, weil andere Anlageklassen dadurch attraktiver werden.

Die Zinsentscheidung sei ganz nach dem Geschmack der Börsianer, kommentierte der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Die Hoffnungen der Börsianer könnten wahr werden. Die Fed könnte schon ab der nächsten Zinssitzung im Dezember vom Gaspedal gehen."

Der Leitindex Dow Jones Industrial zog nach dem Entscheid bis auf über 33 000 Punkte an und verbuchte zuletzt noch ein Plus von 0,83 Prozent auf 32 925,77 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,50 Prozent auf 3875,54 Punkte. Der von Technologiewerten geprägte Nasdaq 100 stand 0,45 Prozent höher auf 11 339,89 Zähler. Vor dem Fed-Entscheid hatten alle drei Indizes die meiste Zeit im Minus notiert.

An der Dow-Spitze gewannen die Boeing-Aktien gut sechs Prozent, womit sie auf Aussagen vom Investorentag des US-Flugzeugherstellers reagierten. Demnach erwartet Boeing bis Mitte der Dekade einen freien Barmittelfluss von zehn Milliarden Dollar.

Dupont wird den Spezialisten für Elektronikmaterialien Rogers Corporation doch nicht kaufen. Es sei nicht gelungen, die notwendigen Genehmigungen aller Regulierungsbehörden rechtzeitig zu erhalten. Die Übernahme für 5,2 Milliarden US-Dollar war vor einem Jahr bekannt gegeben worden. Der Rogers-Aktienkurs brach um mehr als 43 Prozent ein, Dupont-Titel legten hingegen um sieben Prozent zu.

Nach dem Reiseboom im Sommer dämpfte der Apartment-Vermittler Airbnb die Erwartungen an das Schlussquartal. Die Erlöse dürften bei maximal 1,9 Milliarden Dollar liegen, verglichen mit 2,9 Milliarden Dollar im Vorjahr. Das kam bei Anlegern nicht gut an, der Aktienkurs fiel um neun Prozent.

Die Anteile von Estee Lauder reagierten mit einem Kursabschlag von etwa sechs Prozent auf die jüngste Geschäftsentwicklung. Der Kosmetikkonzern enttäuschte die Anleger mit einer Senkung der Ziele für das zweite Quartal.

Die Titel von Advanced Micro Devices (AMD) kletterten um rund dreieinhalb Prozent nach oben. Der Halbleiterkonzern hatte eine gewisse Stärke in seinem Rechenzentrumsgeschäft prognostiziert und eine besondere Sensibilität bei den Kosten in Aussicht gestellt.

Für die Papiere von Mondelez ging es nach Quartalszahlen ebenfalls um dreieinhalb Prozent hoch. Der Süßwarenhersteller habe durch die Bank die Erwartungen übertroffen, schrieb die UBS./ajx/nas