NEW YORK (dpa-AFX) - Wirtschaftsdaten haben am New Yorker Aktienmarkt am Freitag die Furcht vor steigenden Zinsen gemildert und die Kurse beflügelt. Nach kräftigen Schwankungen zum Auftakt ging es für die Indizes anschließend nur noch in eine Richtung: nach oben. Marktteilnehmer analysierten weitere Daten vom US-Arbeitsmarkt, zum Auftragseingang in der Industrie sowie zur Stimmung im Dienstleistungssektor und kamen zu der Auffassung, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen demnächst wohl nicht mehr so stark anziehen dürfte wie zuletzt. Eine Konjunktureintrübung in den Vereinigten Staaten müsse noch keine tiefe Rezession bedeuten, so der Tenor im Handel.

Mit den nachlassenden Zinssorgen stieg der Dow Jones Industrial auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember und verbuchte knapp zwei Stunden vor dem Börsenschluss ein Plus von 1,73 Prozent auf 33 499,49 Punkte. Fast alle der 30 Werte in dem Leitindex notierten im Plus. Der marktbreite S&P 500 legte um 1,87 Prozent auf 3879,25 Zähler zu. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 2,27 Prozent auf 10 984,57 Punkte hoch. Damit zeichnet sich derzeit auch eine positive Bilanz der ersten Börsenwoche des Jahres 2023 ab, wobei allerdings der Nasdaq 100 nur ganz knapp im Plus steht.

In den Vereinigten Staaten ist der Arbeitsmarkt weiter in robuster Verfassung, wie die Daten für den Dezember zeigten. Gleichzeitig nimmt der Druck von der Lohnkostenseite etwas ab, dies könnte die Inflationssorgen mildern.

Abermals waren die Augen auf die gebeutelten Tesla-Aktien gerichtet, die sich anfangs mit einem weiteren Kursrutsch noch der 100-Dollar-Marke genähert hatten. Unter dieser hatten sie letztmals im August 2020 notiert. Immer höhere Preissenkungen, um die Elektrofahrzeuge des Konzerns in China los zu werden, drückten auf die Stimmung. Mit der positiven Marktstimmung berappelten sich die Tesla-Anteile jedoch und standen zuletzt 1,5 Prozent höher bei 112 Dollar.

Im Tech-Sektor waren zudem Halbeiterwerte besonders gefragt. Lam Research , KLA und Broadcom gewannen zwischen fünf und sechs Prozent. Intel legten um fast dreieinhalb Prozent zu.

Die Papiere des Haushaltswarenherstellers und Wohnraumausstatters Bed Bath & Beyond verloren indes weitere 21 Prozent, nachdem sie am Vortag schon um fast 30 Prozent abgesackt waren. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf eine mit der Sache vertraute Person berichtete, traf das Unternehmen inzwischen Vorbereitungen für einen Insolvenzantrag.

Um ein Viertel schnellten in New York die Anteile von Curevac nach oben. Das in Tübingen beheimatete Unternehmen, dessen Aktien hauptsächlich in den USA notiert sind, berichtete von positiven frühen Studiendaten mit mRNA-Impfstoffen gegen Corona- und Grippe-Viren, die gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GSK entwickelt werden./ajx/he