NEW YORK (dpa-AFX) - Bei den Kursbewegungen an der Wall Street geht die Schere am Mittwoch weiter auseinander. Wie schon am Vortag entwickelten sich die an der Nasdaq konzentrierten Technologiewerte etwas besser als die Standardwerte im Dow Jones Industrial .

Der Leitindex der Wall Street gab zwei Stunden vor Schluss um 0,10 Prozent auf 34 055,63 Punkte nach, während es der Nasdaq 100 nach schwachem Start wie schon am Dienstag ins Plus schaffte. Der technologielastige Index gewann 0,34 Prozent auf 12 633,93 Zähler. Der marktbreite S&P 500 bewegte sich mit 4136,66 Punkten so gut wie auf Vortagsniveau.

Wie zuletzt taten sich die Anleger schwer damit, eindeutige Schlüsse aus aktuellen Wirtschaftsdaten zu ziehen. Am Vortag war dies nach den jüngsten Inflationszahlen schon nicht gelungen und nun passierte das gleiche mit starken Einzelhandelsdaten. Diese ließen zwar Sorgen über eine mögliche Rezession verblassen, schürten aber zugleich die Befürchtung weiterer Zinsschritte der US-Notenbank Fed zur Eindämmung der hohen Inflation.

Hinzu kam noch die US-Industrieproduktion, die für Januar nur stagnierend vermeldet wurde. "Einerseits spricht der Datenkranz mit den heute ebenfalls veröffentlichten starken US-Einzelhandelsumsätzen, den gestrigen US-Inflationsdaten und dem letzten US-Arbeitsmarktbericht für eine erneute Zinsanhebung der Federal Reserve am 23. März", betonte Bernd Krampen von der NordLB. Auf der anderen Seite zeichne es sich ab, dass die Wachstumsperspektiven keine weiteren Zinserhöhungen mehr erlaubten.

Im Zuge der Berichtssaison überzeugte die Anleger vor allem der Unterkünfte-Vermittler Airbnb mit seinen Zahlen, die positiv überraschten. Sie ließen den Kurs um 13 Prozent auf das höchste Niveau seit Mai 2022 nach oben springen. Das Unternehmen profitierte im vergangenen Quartal mit Gewinn- und Umsatzanstiegen von der Rückkehr der Auslands- und Städtereisen nach der Corona-Pandemie.

Bei der Reisebuchungsplattform Tripadvisor , die ebenfalls die Umsatzerwartungen übertraf, ging es gemäßigter zu, . Hier verbuchten die Papiere ein Plus von 1,7 Prozent. Als eher schwach bezeichnete der Bernstein-Analyst Richard Clarke den Margenausblick auf 2023.

Der Öl- und Gaskonzern Devon Energy enttäuschte vor allem ergebnisseitig sowie mit Blick auf die geplanten Investitionen, was der Aktie einen Kursverlust von 11,6 Prozent einbrockte.

Ein weiterer Verlierer waren die Titel von Biogen mit einem Abschlag von fast vier Prozent. Bei dem Biotech-Unternehmen überzeugte zwar das Quartalsergebnis, 2023 aber rechnet dieses mit einem sinkenden Umsatz.

Vor dem Hintergrund sinkender Ölpreise gerieten die entsprechenden Werte unter Druck. Für die Aktien von Chevron und ConocoPhillips ging es jeweils um fast zwei Prozent bergab, für jene von ExxonMobil um knapp ein Prozent. Marktbeobachter verwiesen auf steigende US-Ölreserven als Belastung für den Ölpreis./tih/he