NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der Stabilisierung am Vortag dürften am US-Aktienmarkt insbesondere die Technologiewerte wieder etwas unter Druck geraten. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem offiziellen Handelsbeginn am Freitag taxierte der Broker IG den technologielastigen Nasdaq 100 0,8 Prozent im Minus auf 20.940 Punkte. Der Leitindex Dow Jones Industrial wurde von IG 0,2 Prozent tiefer taxiert.

Der US-Aktienmarkt steht zum einen immer noch unter dem Eindruck der Zinssignale der Notenbank vom Mittwoch. Die Fed hatte zwar zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins gesenkt - aber für das kommende Jahr wegen der hartnäckig erhöhten Inflation weniger Zinssenkungen als bisher vorausgesagt. Die Aussicht auf nicht ganz so kräftige Zinssenkungen in den USA hatte an den Finanzmärkten Turbulenzen ausgelöst und die Börsen stark beastet. Denn in einem solchen Umfeld werden zinsträchtige Anlagen wie Staatsanleihen gegenüber Aktien attraktiver.

Zum anderen rückt in den USA ein möglicher "Shutdown" näher, der die Regierungsgeschäfte teilweise lahmlegen würde. Im Repräsentantenhaus scheiterte ein neuer Gesetzentwurf für einen Übergangshaushalt. Ob sich Republikaner und Demokraten bis zum Ablauf der Frist in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) noch auf eine Lösung einigen werden, ist offen. Auslöser der Turbulenzen ist ein Blockade-Manöver des designierten Präsidenten Donald Trump und des Tech-Milliardärs Elon Musk, der dem Republikaner kaum mehr von der Seite weicht.

Unter den Einzelwerten fielen die Aktien von Nike im vorbörslichen US-Handel um gut fünf Prozent. Das zweite Geschäftsquartal des Sportartikel-Riesen habe die Erwartungen zwar durch die Bank übertroffen, die Jahresziele aber seien deutlich gesenkt worden, schrieb Analystin Adrienne Yih von der britischen Investmentbank Barclays.

Die Geschäftszahlen des Stahlkonzerns US Steel fielen noch schlechter aus als erwartet. Damit sackten die Anteilsscheine im vorbörslichen Geschäft um mehr als sechs Prozent ab.

Der Logistikkonzern Fedex will sein Frachtgeschäft Fedex Freight abspalten und separat an die Börse bringen. Das Geschäft mit den größeren Frachten soll in den kommenden 18 Monaten eigenständig werden. Damit dürfte man durch eine höhere eigenständige Bewertung immensen Wert freisetzen, lobte Analyst Thomas Wadewitz von der Schweizer Großbank UBS. Die Fedex-Papiere zogen vorbörslich um neun Prozent an.

US-Wettbewerber des Pharmakonzerns Novo Nordisk wie etwa Eli Lilly oder Viking Therapeutics profitierten vorbörslich stark von enttäuschenden Studienergebnisse der Dänen zu dem Adipositas-Mittel Cagrisema. Dieses führt zu weniger Gewichtsabnahme als erhofft./la/mis