NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften am Mittwoch einen Stabilisierungsversuch starten. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart auf 33 182 Punkte, was ein Plus von 0,16 Prozent bedeutet. Am Vortag war er wegen anhaltender Zinssorgen der Anleger mit einem Abschlag von gut zwei Prozent aus dem verlängerten Wochenende gekommen.

Auch im Technologiesektor zeichnet sich ab, dass die Kurse zunächst nicht weiter fallen. Der von dieser Branche geprägte Nasdaq 100 wurde vom Broker IG 0,30 Prozent höher auf 12 097 Zähler taxiert. Am Vortag hatte er mit minus 2,4 Prozent besonders stark nachgegeben.

Laut dem UBS-Investmentexperten Mark Haefele sind Anleger derzeit besorgt, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen weiter anheben und sie längere Zeit auf einem erhöhten Niveau halten muss. Anleger dürften deshalb das später anstehende Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung kritisch verfolgen. Auch zunehmende geopolitische Spannungen und sich eintrübende Quartalsberichte gelten am Markt als Stimmungsbremsen, die jeden Optimismus hinsichtlich der Wiedereröffnung Chinas überlagern.

"Aktien notieren im Moment deutlich über den Tiefstständen vom Oktober, aber es fehlt ihnen auch die Überzeugung, wesentlich höher zu steigen", betonte der UBS-Experte Haefele weiter. Die Märkte seien gefangen in der Ungewissheit, ob es vor dem Hintergrund der hohen Inflation und steigender Zinsen zu einer harten oder einer sanften Landung der Wirtschaft kommt.

Ein vorbörslicher Hingucker waren unter den Tech-Aktien an der Nasdaq die Papiere von Palo Alto , die vorbörslich um fast zehn Prozent in die Höhe schnellten. Börsianer sprachen von "sehr starken" Quartalszahlen des IT-Sicherheitsunternehmens, die am Vorabend nach Börsenschluss vorgelegt wurden. Der Gewinn je Aktie habe mit 1,05 US-Dollar deutlich über der Markterwartung von 78 Cent gelegen, hieß es. Analyst Brian Essex von JPMorgan lobte das Ergebnis in einem Umfeld schwieriger konjunktureller Bedingungen.

Für Schlagzeilen sorgte ansonsten noch, dass der Medienkonzern News Corp die Gespräche mit dem Immobiliensektor-Informationsdienst Costar über die Tochter Move Inc, die ein US-Immobilienportal betreibt, beendet werden. Beide Aktien litten darunter: News Corp büßten vorbörslich zwei Prozent an Wert ein und Costar sogar fast 12 Prozent. Bei letzterer Aktie kam ein enttäuschender Ausblick als Belastung hinzu.

Zu den Verlierern, wenn auch weniger deutlich, zählten vorbörslich auch die Aktien von Intel . Beeinträchtigt davon, dass die Quartalsdividende fast gedrittelt wird, fielen sie um 0,8 Prozent./tih/jha/