NEW YORK (dpa-AFX) - Eine positive Reaktion auf die Tesla-Zahlen und robuste Wirtschaftsdaten dürften am Donnerstag vor allem im US-Technologiesektor die Stimmung wieder etwas heben. Der von dieser Branche geprägte Leitindex Nasdaq 100 wurde vom Broker IG knapp ein Prozent höher auf 11 927 Punkte taxiert. Damit dürfte das Kursbarometer weiter relative Stärke zeigen im Vergleich zu den Standardwerten im Dow Jones Industrial . Der Leitindex der Wall Street wurde mit 33 816 Punkten mit 0,2 Prozent im Plus erwartet.

Tesla hatte am Vorabend etwas bessere Nachrichten zu bieten als Microsoft tags zuvor, als die Nasdaq-Börsen klare Anfangsverluste immerhin noch deutlich reduzieren konnten. Der Elektroautobauer, dessen Papiere nach einem starken Kursrutsch zum Jahresende zuletzt den niedrigsten Stand seit August 2020 erreichten, kam im Schlussquartal auf einen Rekordgewinn, der die Erwartungen übertraf. Dies milderte etwas die Sorgen rund um die Nachfrage und die Profitabilität, die zuletzt von Preisrabatten auf Fahrzeuge ausgelöst wurden.

Die Erholung der Tesla-Aktien schreitet nun voran, sie dürften es erstmals seit Mitte Dezember wieder über die Marke von 150 Dollar schaffen. Vorbörslich zogen sie um 8,5 Prozent auf 156,79 Dollar an, was sie erstmals seit September wieder über die 50-Tage-Linie hieven würde. Über gemischte Signale beim Ausblick sahen Anleger hinweg. Konzernchef Elon Musk warnte mit Blick auf 2023 vor einer "sehr schwierigen Rezession". Sollte es so kommen, dürften jedoch auch Teslas Materialkosten deutlich sinken, hieß es.

Konjunkturell gab es am Donnerstag mit starken Zahlen zum Wirtschaftswachstum aus den USA gute Nachrichten. "Die US-Wirtschaft hat sich im vierten Quartal extrem robust gezeigt", kommentierte dies Thomas Altmann von QC Partners. Für die Börsen sei dies aber eine gemischte Nachricht. "Einerseits freuen sich Anlegerinnen und Anleger natürlich über die Robustheit der größten Volkswirtschaft der Welt", sagte der Experte. Andererseits könnte dies die US-Notenbank Fed aber davon abbringen, wieder über baldige Zinssenkungen nachzudenken.

Positive Wirtschaftssignale lieferten auch andere US-Konjunkturdaten. In den USA war außerdem die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschenderweise erneut gesunken, während der Anstieg der Auftragseingänge für langlebige Güter die Erwartungen übertraf.

Über Tesla hinaus waren die Signale durch die Quartalsberichtssaison durchwachsen. Die im Dow gelisteten Papiere von IBM etwa gaben vorbörslich um 2,1 Prozent nach. Analyst David Vogt von der Schweizer Bank erklärte, der Umsatz und der Gewinn je Aktie des IT-Konzerns seien zwar besser als erwartet gewesen. Dies sei aber begünstigt worden von Wechselkursen und Steuereffekten. Die Aktien sieht er aber von einer schwachen Marge und dem freien Finanzmittelfluss belastet.

Für die Anleger des Chemiekonzerns Dow Inc kam es vorbörslich mit einem Abschlag von 3,3 Prozent noch etwas dicker. Die Quartalszahlen waren geprägt vom Lagerbestandsabbau in der Branche und bei Kunden. 2022 gab es einen Gewinnrückgang, nun sollen im Zuge eines Kostensparprogramms im laufenden Jahr weltweit rund 2000 Stellen gestrichen werden.

Zahlen gab es ansonsten noch von American Airlines , Mastercard und dem Rüstungskonzern Northrop Grumman , jeweils mit vorbörslich leicht positiven Kursreaktionen.

Für Gesprächsstoff sorgte ansonsten noch die Aktie der US-amerikanischen SAP-Tochter Qualtrics , die vorbörslich um 30 Prozent in die Höhe schnellte. Die Walldorfer stellten am Donnerstag den Marktforschungsableger ins Schaufenster - ein Verkauf könne die Profitabilität heben und mehr Fokus auf die Kerngeschäfte erlauben, hieß es von Konzernchef Christian Klein./tih/mis