NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem schwächeren Wochenauftakt dürfte es am Dienstag an den US-Börsen mit verhaltenen Gewinnen weitergehen. Eine Stunde vor dem Auftakt wurde der Dow Jones Industrial vom Broker IG 0,3 Prozent höher auf 33 818 Zähler taxiert. Für den technologielastigen Nasdaq 100 zeichnet sich auch ein Plus von knapp 0,3 Prozent ab.

"Die Marktstimmung bleibt den zweiten Handelstag der Woche gedämpft, da die meisten Anleger immer noch Schwierigkeiten haben, die kurz- bis mittelfristigen Aussichten für riskante Anlagen einzuschätzen", sagte der Marktbeobachter Pierre Veyret vom Broker ActivTrades. Der Spitzenanstieg des Dow seit Mitte Oktober um 18,5 Prozent gilt derzeit als schwere Hypothek für das New Yorker Kursbarometer.

Steigende Corona-Fälle verzögerten wohl eine Wiederöffnung in China und auch Stimmen von US-Währungshütern bremsten derzeit die Risikobereitschaft, ergänzte Veyret. Diese bekräftigten, dass der Kampf gegen die Inflation noch lange nicht gewonnen sei. Neue Indizien für den künftigen Zinskurs in den USA erhoffen sich die Anleger am Mittwoch, wenn im späten New Yorker Handel das Protokoll der vergangenen Fed-Sitzung veröffentlicht wird.

Auf Unternehmensseite gibt es am Dienstag noch einige Nachzügler der Berichtssaison - mit Licht und Schatten. Die größte positive Ausnahme ist der Elektronikhändler Best Buy mit einem vorbörslichen Kurssprung um 8,4 Prozent nach oben. Ein angehobener Gewinnausblick überraschte hier die Anleger positiv in Zeiten, in denen die Konsumfreude allgemein kritisch hinterfragt wird.

Im Gegenteil dazu ging es bei Zoom Video aber stark um 7,9 Prozent bergab. Der Anbieter von Videokonferenzen tut sich nach dem Boom zu Beginn der Corona-Pandemie immer schwerer, wie das bislang schwächste Wachstum der 2011 gegründeten Firma zeigt. Der Effekt davon ist, dass das Unternehmen zudem seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht senkte.

Kräftige Gewinne von 14 Prozent gab es wiederum bei Abercrombie & Fitch : Der Textilhändler überraschte positiv, indem er im dritten Quartal die Umsatzerwartungen übertraf. Der Chipkonzern Analog Devices hatte vorbörslich auch einen Kursgewinn von 3,2 Prozent vorzuweisen, weil er einen Ausblick auf das laufende Quartal ablieferte, der am Markt als unerwartet optimistisch gewertet wurde.

In das durchwachsene Bild der Zahlen-Nachzügler reihte sich die Medtronic-Aktie ein, die vorbörslich um 5,2 Prozent fiel. Hier störten sich die Anleger daran, dass das Gesundheitstechnologie-Unternehmen den diesjährigen Gewinnausblick kürzte und dabei die Erwartungen verfehlte./tih/men