NEW YORK (dpa-AFX) - Nach kräftigen Kursgewinnen am Vortag dürfte die Erholungsrally an den US-Börsen am Freitag schon wieder vorbei sein. Die nach wie vor hohe Teuerung in den USA könnte Anleger erst einmal von weiteren Aktienkäufen abhalten. Eine Stunde vor der Startglocke wurde der Dow vom Broker IG rund 0,4 Prozent niedriger taxiert. Im Börsenmonat April steht für den Leitindex gleichwohl ein Plus von gut einem Prozent zu Buche.

Ein von der US-Notenbank Fed stark beachteter Indikator für die Inflation ist im März auf Jahressicht etwas stärker gestiegen als Analysten im Mittel ihrer Prognosen erwartet hatten. Auch die Arbeitskosten haben im ersten Quartal stärker zugelegt als erwartet.

Der Nasdaq 100 dürfte zum Auftakt 0,3 Prozent abgeben. Hier deutet sich für den April ein moderates Minus an.

Auch vor dem Wochenende ließen sich einige Schwergewichte in die Bücher schauen, die vorbörslichen Kursreaktionen fielen gemischt aus. Aktien von Intel zogen um 6,2 Prozent an. Der Hersteller von Halbleitern und Datenzentren hat zwar einen Umsatzeinbruch und Milliardenverlust verbucht; Analyst Stacy Rasgon von Bernstein sprach gleichwohl von einem soliden Quartal angesichts sehr niedriger Erwartungen.

Aktien von Amazon verloren dagegen nach dem Quartalsbericht 2,4 Prozent. Analyst Lloyd Walmsley von UBS wies darauf hin, dass sich das Wachstum des Online-Händlers im Segment Web Services (AWS) zuletzt etwas abgekühlt habe.

Vorbörslich strafte die Börse die Macher der Foto-App Snapchat hart für den ersten Umsatzrückgang ab. Die Aktie verlor auf einen Schlag nahezu ein Fünftel ihres Werts. Früher war der Dienst für explosives Wachstum bekannt.

Die beiden Öl- und Gasriesen Exxon Mobil und Chevron haben im ersten Quartal unter dem Strich mehr verdient als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Während aber Exxon vorbörslich ein Prozent zulegen konnten, gaben Chevron leicht nach.

Aktien der auch im Dow enthaltenen Amgen gaben um 1,6 Prozent nach. Analyst Michael Yee von der Bank Jefferies merkte an, das erste Quartal könne ein Vorbote für zukünftig niedrigere Preise für die Wirkstoffe des Biotech-Unternehmens sein.

T-Mobile US verloren 1,8 Prozent. Die US-Tochter der Deutschen Telekom wuchs zu Jahresbeginn bei den Serviceumsätzen nicht so stark wie erwartet und verbuchte in toto gar einen Rückgang der Erlöse./bek/jha/