NEW YORK (dpa-AFX) - Belastet von einigen enttäuschenden Unternehmenszahlen dürften die US-Aktienmärkte am Freitag mit moderaten Verlusten eröffnen. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Dreiviertelstunde vor dem Start rund 0,8 Prozent tiefer auf 33 925 Punkte. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein Wochengewinn von rund 0,8 Prozent an. Der technologielastige Nasdaq 100 wird am Freitag rund ein Prozent im Minus erwartet.

Die Berichtssaison der US-Unternehmen wurde am Freitag traditionell von einigen Finanzinstituten eröffnet, deren Quartalszahlen jedoch überwiegend schlechter als erwartet ausfielen. Entsprechend gehörten die Aktien der Großbanken JPMorgan , Bank of America und Wells Fargo mit Verlusten zwischen 2,9 und 4,0 Prozent zu den schwächsten Aktien im vorbörslichen Handel. Dagegen machten die Anteilsscheine der Citigroup ihre anfänglichen vorbörslichen Verluste wett und notierten zuletzt ein Prozent im Plus.

Sprudelnde Zinserträge bescherten der größten US-Bank JPMorgan im Schlussquartal 2022 überraschend viel Gewinn. Trotz einer milliardenschweren Risikovorsorge lag der Überschuss rund sechs Prozent höher als ein Jahr zuvor. Schwach entwickelte sich aber die hauseigene Investmentbank, hier brachen die Erträge stärker ein als von Experten erwartet. Im Gesamtjahr verdiente JPMorgan rund 22 Prozent weniger als 2021. Die Bank of America machte zum Jahresende dank höherer Zinseinkünfte und eines florierenden Handelsgeschäfts rund 2 Prozent mehr Gewinn. Die Erträge stiegen um 11 Prozent.

Der US-Krankenversicherer UnitedHealth hat das Jahr 2022 mit einem um 16 Prozent gestiegenen Überschuss abgeschlossen. Das war mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Im vorbörslichen US-Handel reagierte die UnitedHealth-Aktie zunächst positiv, drehte aber dann ins Minus und verlor zuletzt 0,7 Prozent.

Delta Air Lines enttäuschten mit einem unerwartet trüben Ausblick auf das laufende erste Quartal. Die Aktien der Fluggesellschaft büßten vorbörslich 5,3 Prozent ein.

Die Anteilsscheine von Tesla reagierten vorbörslich mit einem Kursabschlag von 7,4 Prozent auf die Nachricht von deutlichen Preissenkungen. Der US-Elektroautopionier reduziert wegen einer wohl trägen Nachfrage und eines harten Wettbewerbs die Preise für seine Fahrzeugmodelle nun offenbar auch in Europa. Bereits am Vortag hatte Tesla in den USA die Preise stark gesenkt.

Gegen den negativen Trend schnellten die Papiere von Virgin Galactic vorbörslich um 12 Prozent in die Höhe. Zuvor hatte der Anbieter von Flügen für Weltraumtouristen versichert, den kommerziellen Raumfahrtbetrieb im zweiten Quartal 2023 aufzunehmen./edh/jha/