NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem jüngsten Kursrutsch setzt der Dow Jones Industrial am Dienstag zur Erholung an. Für die zuletzt schwer unter Druck geratenen Papiere von US-Regionalbanken zeichnet sich in der Krise eine gewisse Beruhigung ab. Die US-Verbraucherpreise sorgten eine Stunde vor Handelsstart für deutliche Schwankungen.

Der Dow wurd vom Broker IG zuletzt 0,3 Prozent höher auf 31 918 Punkte taxiert. Vom Zwischenhoch vor gut einer Woche bei 33 572 Punkten aus war er zuletzt um fast 6 Prozent auf 31 624 Punkte abgesackt - das niedrigste Niveau seit Oktober. Kurz nach den Inflationsdaten schoss er sogar auf 32 110 Punkte nach oben, kam aber schnell wieder zurück. Der Technologie-Auswahlindex der Nasdaq 100 wird mit 12 000 Punkten rund 0,6 Prozent stabiler erwartet. Er hatte es tags zuvor nach dem tiefsten Stand seit Januar bereits ins Plus geschafft.

Mit dem Zusammenbruch der im kalifornischen Santa Clara ansässigen Silicon Valley Bank war es zuletzt zum größten US-Bankenkollaps seit der Finanzkrise 2008 gekommen. Am Montag war es trotz konzertierten Beruhigungsversuchs von Finanzministerium, Notenbank und Einlagensicherungsbehörde zu massiven Kursverlusten bei US-Regionalbanken gekommen. Papiere der First Republik Bank verloren beispielsweise fast 62 Prozent - erholten sich nun allerdings vorbörslich wieder um über 40 Prozent.

Inzwischen rückt der Fokus etwas weg von den Geldinstituten hin zu den möglichen Auswirkungen der Regionalbanken-Krise auf den geldpolitischen Kurs der US-Notenbank. Inzwischen mehren sich die Stimmen, dass die Fed in ihrer Sitzung am 22. März eine Pause einlegen könnte, anstelle der bisher erwarteten kleinen Zinserhöhung.

Sollte dies tatsächlich passieren, könnten die Geldhüter die Verzögerung im Kampf gegen die Inflation mit einem etwas höheren Zielzinssatz kompensieren, hieß es bei der Credit Suisse. Sie gehen davon aus, dass die Fed die nächsten kleinen Zinsschritte von 0,25 Prozentpunkten bis Mai und Juni aufschiebt.

Unter den Einzelwerten brachen Papiere von United Airlines nach enttäuschendem Quartalsausblick zweistellig ein. Univar schossen dagegen nach einer Übernahmeofferte von Apollo Global entsprechend deutlich nach oben.

Die Papiere der Mitfahrzentralen Uber und Lyft gewannen nach einem günstigen Gerichtsurteil über die Einstufung seiner Teilnehmer als unabhängige Vertragspartner deutlich./ag/mis