NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den starken Gewinnen der Vorwoche wird die Luft an den US-Börsen in der neuen Woche dünner. Anleger werden etwas vorsichtiger wegen der zuletzt größer gewordenen Erwartungen an eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed, die ihre Entscheidung am Mittwochabend bekanntgeben wird. Eine Stunde vor dem Auftakt zeichnet sich am Montag ein Auftakt mit gemischten Vorzeichen ab.

Den Leitindex Dow Jones Industrial taxierte der Broker IG am Montag zwar mit 0,2 Prozent im Plus auf 41.485 Punkte, für den technologielastigen Nasdaq 100 jedoch deutet sich den Indikationen zufolge ein Abschlag von knapp einem halben Prozent an. Der Nasdaq-Index hatte in der Vorwoche aber auch viel mehr Dynamik an den Tag gelegt als der Dow.

Die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed ihren Lockerungszyklus mit einer großen Senkung beginnt, ist zuletzt massiv gestiegen. Das "Fed Watch Tool" der Optionsbörse CME weist die Wahrscheinlichkeit zuletzt mit 67 Prozent aus. Experten der UBS betonten in einem Kommentar, Anfang der Vorwoche habe sie noch bei 14 Prozent gelegen.

In Abwägung der Zins- und Wirtschaftsperspektiven bleibt es am Markt umstritten, was das für Anleger beste Fed-Szenario ist. "Ein behutsames Vorgehen der Fed wäre wünschenswert", warnte der CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl am Montag vor einem zu eiligen Vorpreschen. Bevorzugen würde er eine nur mäßige Senkung um 0,25 Prozentpunkte mit der "konkreten Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den noch zwei verbleibenden Sitzungen dieses Jahres".

Nach den zuletzt starken Kursgewinnen im Halbleitersektor fällt hier die Tendenz am Montag durchwachsen aus. Für die Aktien von Nvidia , dem Liebling der Anleger für Künstliche Intelligenz, ging es vorbörslich um 1,5 Prozent bergab. Ähnliches gilt für die Papiere der Wettbewerber AMD und Broadcom , die vorbörslich auch etwas mehr als ein Prozent nachgaben.

Dem entgegen wirkt Intel mit einem vorbörslichen Anstieg um zwei Prozent. Hier profitierten die Aktien davon, dass sich der Prozessorhersteller wohl über staatliche Zuschüsse freuen kann. Bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar sollen Kreisen zufolge fließen, um Halbleiter für das im Pentagon ansässige Verteidigungsministerium herzustellen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Mehr als zwei Prozent groß war im Technologiesektor das vorbörsliche Minus bei Apple . Dieses wurde auf eine Auswertung der Vorbestellungen für das iPhone 16 Pro zurückgeführt. Laut dem Analysten Ming-Chi Kuo von TF International fielen diese nach dem ersten Wochenende geringer aus als erwartet.

Ein Plus von 0,8 Prozent zeichnet sich derweil bei Trump Media & Technology ab. Kurz vor dem Ablauf einer Sperrfrist profitierte die Aktie von der Äußerung des Firmengründers Donald Trump, dass dieser keine Intention habe, seine Anteile zu veräußern. Im Fokus stand auch ein weiteres, versuchtes Attentat auf den US-Präsidentschaftskandidaten. Dieses konnte von Sicherheitskräften vereitelt werden.

Im Dow droht Colgate-Palmolive am Montag die Rolle eines Verlierers, denn vorbörslich ging es hier nach einem Analystenkommentar um 1,3 Prozent bergab. Die US-Bank Wells Fargo senkte ihr Votum auf "Underweight" in der Erwartung, dass sich das Wachstum des Unternehmens für Haushalts- und Körperpflegeprodukte normalisieren werde./tih/jha/