NEW YORK (dpa-AFX) - Der Dow Jones Industrial dürfte am Dienstag seine Rekordjagd fortsetzen. Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex 0,3 Prozent höher auf 41.750 Punkte. Zu Wochenbeginn hatte das Börsenbarometer bei knapp 41.734 Punkten einen historischen Höchststand erreicht. Der technologielastige Nasdaq 100 wird sogar 0,6 Prozent im Plus erwartet.

Am Markt wird aktuell fest damit gerechnet, dass die Notenbank Fed am Mittwoch die Zinswende einläutet und so die Wirtschaft ankurbelt. Schließlich ist die Inflationsrate in den vergangenen Monaten tendenziell gefallen. Die Anleger setzen darauf, dass niedrigere Zinsen Kredite verbilligen und so die Investitionsnachfrage sowie den privaten Konsum stützen.

Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank schrieb: "Die globalen Aktienmärkte erwarten mit Spannung die Fed-Sitzung in dieser Woche." Dass es zu einer Reduktion des Leitzinses kommen wird, sei sicher, die Spekulation richte sich nunmehr vielmehr auf die Größe des Zinsschrittes. Diesbezüglich erwarteten mittlerweile viele Marktteilnehmer eine deutliche Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte, da die Abschwächung des Arbeitsmarktes nach nunmehr zwei enttäuschenden Jobberichten deutlicher werde.

Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen ist skeptischer und verwies auf die leicht gestiegenen Einzelhandelsumsätze im August. Nach dem soliden Start in das dritte Quartal habe sich die Konsumdynamik zwar verlangsamt, seines Erachtens dienen die Zahlen insgesamt aber nicht zur Rechtfertigung eines großen Lockerungsschrittes der Fed in dieser Woche.

Unter den Einzelwerten zogen die Aktien von Intel im vorbörslichen US-Handel um fast sieben Prozent an. Im Fokus stehen die von dem Chipkonzern beschlossenen Maßnahmen zur eigenen Neuaufstellung. Unter anderem verschiebt Intel den Start für den Bau seines 30 Milliarden Euro teuren Chipwerks in Magdeburg. Analyst Harlan Sur von der US-Bank JPMorgan attestierte Intel eine "gute Klarstellung bereits angekündigter Maßnahmen". Große neue Erkenntnisse habe es damit nicht gegeben. Die erweiterte strategische Zusammenarbeit mit Amazon Web Services sollte das Vertrauen in den wachsenden Kundenstamm zusätzlich stärken.

Für die Papiere von Microsoft ging es vorbörslich um zwei Prozent nach oben. Der Software-Konzern will eigene Aktien in Milliardenhöhe zurückkaufen und seinen Anlegern eine deutlich höhere Dividende auszahlen.

Das Analysehaus Jefferies sprach eine Kaufempfehlung für die Anteilsscheine von Biontech aus. Auch der Antikörper der Mainzer BNT327 könne ein massiver Umsatztreiber werden, schrieb Analyst Akash Tewari in einem Kommentar zu ermutigenden Studiendaten von Summit Therapeutics mit einem vergleichbaren Ansatz gegen Krebs. Biontech habe zudem genügend Barmittel, um parallel andere Wirkstoffkandidaten voranzutreiben. Die Aktien von Biontech stiegen im vorbörslichen Geschäft um gut zwei Prozent./la/stk