NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen dürften am Dienstag wenig verändert in den Handel starten. Die Anleger warten wohl erst einmal auf die am späten Nachmittag anstehende Rede des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell und dessen mögliche Kommentare zur Zinspolitik der Fed. Laut Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, befinden sie sich in einer schwierigen Lage, "in der sie zwar auf das Beste hoffen, sich aber gegen das Schlimmste absichern".

Knapp eine Stunde vor der Börseneröffnung taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,3 Prozent tiefer auf 33 795 Punkte. Der Blick auf das Chartbild für den bekanntesten Wall-Street-Index zeigt dabei, dass sich kurz- und mittelfristig die Aussicht für den Dow eintrübt: Die 21- und die 50-Tage-Durchschnittslinien könnten rasch nach unten durchbrechen werden.

Der technologielastige Nasdaq 100 wird vom Broker IG 0,1 Prozent höher bei 12 475 Punkten indiziert. Nach einem sehr schwachen Vorjahr ist er in diesem Jahr bereits um 14 Prozent gestiegen, hatte am Freitag allerdings erst einmal einen Dämpfer erhalten. Enttäuschende Quartalsberichte des Online-Händlers Amazon und der Google -Mutter Alphabet hatten belastet.

Die rückläufige Preisinflation in den vergangenen Monaten sei bemerkenswert gewesen, konstatierte Innes. Zusammen mit den guten Arbeitsmarktdaten untermauere dies den Optimismus Powells, dass eine sanfte Landung möglich sei, "aber auch das Mantra der Fed, dass 'die Arbeit noch nicht getan ist'".

Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Bed Bath & Beyond einen Blick wert sein. Der Kurs brach vorbörslich um 36,5 Prozent ein. Der schwer angeschlagene Händler von Bäderausstattungen oder Küchen- und Haushaltsartikeln plant eine Kapitalerhöhung. So will er mehr als eine Milliarde US-Dollar einnehmen, um damit Schulden zu begleichen.

Die Kursschwankungen der Papiere sind allerdings seit geraumer Zeit erheblich. Am Montag etwa hatte sich der Kurs der Aktie fast verdoppelt. Bed Bath & Beyond zählen mittlerweile zu den so genannten Meme-Aktien oder auch Zocker-Papieren. Das sind Aktien von meist schwer angeschlagenen Unternehmen, deren Kurs über Social-Media-Kanäle wie Reddit oder TikTok künstlich in die Höhe getrieben werden und danach in der Regel auch rasch wieder stark fallen.

Zoominfo enttäuschte die Anleger mit seinem Ausblick und sackten vorbörslich um etwas mehr als zehn Prozent ab. Sowohl das Ergebnis je Aktie als auch der Umsatz für 2023 lagen unter den Markterwartungen. Die UBS senkte prompt ihr Anlageurteil von "Buy" auf "Neutral". Analyst Taylor McGinnis verwies auf die Risiken des Ausblicks und dass die Wachstumstreiber auf die zweite Jahreshälfte konzentriert seien. Auch Analysten anderer Banken äußerten sich vorsichtig und senkten ihre Kursziele, so etwa die Deutsche Bank und auch die Bank of America./ck/jha/