NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der zuletzt deutlichen Erholung müssen sich die Anleger an den US-Aktienmärkten am Dienstag auf sinkende Kurse einstellen. Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,3 Prozent tiefer auf 33 522 Punkte und den technologielastigen Nasdaq 100 0,5 Prozent im Minus auf 11 812 Punkte.

Eine Vielzahl von Unternehmensnachrichten wurde überwiegend negativ aufgenommen. Im frühen Handel könnten zudem noch Konjunkturdaten für Impulse sorgen. Besonders im Fokus stehen Daten zur Stimmung in den amerikanischen Dienstleistungs- und Industrieunternehmen, nachdem bereits die korrespondierenden Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und Großbritannien veröffentlicht worden sind. Allerdings kommt der US-Kennzahl von S&P nicht die Aufmerksamkeit zu wie der europäischen, da in den Vereinigten Staaten mit dem ISM-Index ein alteingesessener Indikator zur Verfügung steht. Dieser wird jedoch etwas später im jeweiligen Berichtsmonat veröffentlicht.

Nach dem vergleichsweise ruhigen Wochenauftakt nimmt die US-Berichtssaison an diesem Dienstag Fahrt auf. Den Quartalsbericht von General Electric (GE) honorierten die Aktien mit einem nur knappen vorbörslichen Kursgewinn. Der Mischkonzern konnte im Vergleich zum Vorjahr nicht nur den Umsatz steigern, sondern schrieb nach einem Milliardenverlust auch wieder deutliche Gewinne. Dagegen enttäuschte Konkurrent 3M mit einem deutlichen Gewinnrückgang, sodass die Aktien viereinhalb Prozent einbüßten.

Im Rüstungssektor konnte Raytheon mit einem überraschend deutlichen Ergebnisanstieg nicht überzeugen, wie das Kursminus von 1,4 Prozent zeigte. Der Branchenkollege Lockheed Martin berichtete zwar einen Gewinnrückgang, schnitt aber ebenfalls besser als erwartet ab. Die Aktien verteuerten sich um 1,4 Prozent.

Um 1,3 Prozent bergab ging es für Johnson & Johnson , obwohl auch der Pharmakonzern trotz eines rückläufigen Gewinns die Erwartungen übertraf.

Die Anteilseigner von Verizon mussten einen Kursverlust von zwei Prozent verkraften. Bei dem Telekomkonzern wog der enttäuschende Ausblick auf das laufende Jahr schwerer als die überraschend gute Ergebnisentwicklung im vergangenen Quartal.

Erst nach der Schlussglocke an den US-Börsen legen der Softwareriese Microsoft und der Chiphersteller Texas Instruments ihre Zwischenberichte vor. Nach der deutlichen Tech-Erholung seit dem Jahreswechsel, dürften die Resultate der beiden Unternehmen die Kursrichtung für die gesamte Richtung vorgeben.

Die Aktien des Texas-Branchenkollegen AMD drohen derweil ihrem jüngsten Kurssprung etwas Tribut zu zollen. Sie fielen vorbörslich um drei Prozent. Zu Wochenbeginn hatte sie eine Hochstufung der britischen Bank Barclays beflügelt. Doch nun äußerte sich das US-Analysehaus Bernstein Research angesichts eines verschlechterten PC-Marktumfeldes pessimistisch.

Die Papiere von Alphabet wurden von einem Medienbericht belastet und verloren vorbörslich anderthalb Prozent. Das Justizministerium in Washington bereite wegen der dominierenden Stellung auf dem Online-Werbemarkt eine Klage gegen die Google -Mutter vor, schrieb die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider./gl/mis