FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt haben sich am Montag mit Kursgewinnen von jeweils gut eineinhalb Prozent vom kaum veränderten Gesamtmarkt abgehoben. So macht die Rüstungsindustrie der Bundesregierung angesichts ausbleibender Aufträge aus dem 100 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögen für die Bundeswehr Druck.

"Bis heute ist der Bestelleingang bei der deutschen Industrie aus dem Sondervermögen verschwindend gering", sagte die Chefin des Panzergetriebe-Herstellers Renk, Susanne Wiegand, der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Irgendwann frage ich mich schon: Deutschland, was muss eigentlich noch passieren?" Die Industrie benötige Planungssicherheit, sagte Wiegand, die auch Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ist.

Für Rheinmetall reichte es mit einem Kursanstieg auf 235,70 Euro für ein Rekordhoch. Hensoldt versuchten mit zuletzt 27,40 Euro einen Ausbruch auf ihrer jüngsten Handelsspanne von gut 26,00 Euro bis etwa 27,30 Euro.

Erst am Freitag hatte sich Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan positiv geäußert. Der Luftfahrt- und Rüstungssektor dürfte insgesamt mit starken Fundamentaldaten aufwarten, schrieb der Experte mit Blick auf die Berichtssaison der Unternehmen. Für Rheinmetall sieht Perry mit einem Kursziel von 265 Euro noch etwas mehr Luft nach oben als für Hensoldt mit einem Ziel von 29 Euro. Beide Werte stuft er mit "Overweight" ein./mis/stk