FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den Wirren in Russland am Wochenende sind Rüstungswerte am Montag mit deutlichen Kursverlusten aufgefallen. In Frankfurt, Paris, London und Mailand besetzten Rheinmetall , Hensoldt , Thales , BAE Systems und Leonardo die letzten Indexplätze. Sie alle gehören zu den Profiteuren der Zeitenwende in der europäischen Verteidigungspolitik im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine.

Börsianer tun sich hier ähnlich schwer mit einer Interpretation der aktuellen Kursverluste, wie die politischen Kommentatoren beim offenbar gescheiterten Putsch-Versuch durch die Söldnergruppe Wagner am Wochenende in Russland.

Ziemlich sicher scheint nur ein Zusammenhang: Marktteilnehmer vermuten, dass einige Anleger nun mit einer Entspannung rechnen. Fundamental untermauern lasse sich das kaum, hieß es. Derzeit debattieren die Außenminister der EU-Staaten in Luxemburg über den Machtkampf in Russland und die möglichen Auswirkungen auf den Krieg in der Ukraine.

Belastung für die Rüstungswerte könnte auch aus einer Ukraine-Friedenskonferenz resultieren, die laut Medienberichten am Wochenende in Kopenhagen stattgefunden hat. Daran hätten neben Vertretern westlicher Staaten auch Diplomaten aus dem globalen Süden teilgenommen - darunter Indien, Brasilien und Südafrika - sowie aus China. Sie sind bislang weitgehend neutral oder zurückhaltend positioniert bezüglich des Ukraine-Kriegs.

Die Initiative für die Konferenz sei aus der Ukraine gekommen und bereits im Juli könne es offizielle Gespräche geben, hieß es aus unterschiedlichen Quellen./ag/ajx/jha/