FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Großauftrag der Bundeswehr für Rheinmetall hat am Freitag nachgewirkt. Die Papiere der Düsseldorfer bauten ihre Erholung an der Dax-Spitze um bis zu 2,8 Prozent aus auf gut 510 Euro. Damit holten sie über die Hälfte ihres Vorwocheneinbruchs wieder auf. Ausgelöst wurde dieser durch die Europawahl und die Sorgen um europäische Verteidigungsausgaben angesichts der Neuwahlen in Frankreich.

Nun sorgte der größte Auftrag der Unternehmensgeschichte bei Rheinmetall für Erleichterung. Mit der Bundeswehr wurde ein Rahmenvertrag für Artilleriemunition im Wert von bis zu 8,5 Milliarden Euro geschlossen. Dies half auch den Branchenkollegen Hensoldt und Renk weiter auf die Beine.

Letztere hatte die Korrektur besonders hart erwischt. Sie lagen in der Vorwoche zwischenzeitlich 43 Prozent unter ihrem Rekordhoch, das sie bereits Anfang April erreicht hatten. Bei Hensoldt war es vom Höchststand um rund 30 Prozent abwärts gegangen und bei Rheinmetall um nicht ganz 20 Prozent.

Durch die Pariser Rüstungsmesse Eurosatory sahen sich Experten in ihrem Optimismus bestätigt. Der Tenor sei "bullish" gewesen, die Nachfrage bleibe stark und die Auftragsbücher seien gut gefüllt, kommentierte Berenberg-Analyst George McWhirter. Er sprach von "Sicherheit in einer unsicheren Welt" - auch mit Blick auf die jüngsten Frankreich-Turbulenzen. Die Risiken für den Verteidigungshaushalt des größten EU-Landes hält er auch unter einer rechtsgerichteten Regierung für gering. Optimistischer sei er nach der Messe gerade für Renk und die britische BAE Systems , so McWhirter. Auch Marie-Therese Grübner von Hauck & Aufhäuser äußerte sich nach der Messe positiv zu Renk./ag/ajx/stk