NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einer Prognosesenkung stehen am Montag die Aktien von Pfizer unter Druck. Im vorbörslichen US-Handel sanken die Titel des Pharmakonzerns zuletzt um 2,9 Prozent auf gut 31 Dollar. Auch die Impfstoffhersteller Biontech und der Pharmakonzern Moderna gerieten in den Abwärtsstrudel. Die Papiere von Biontech - beim Corona-Impfstoff Comirnaty der Partner von Pfizer - verloren in New York vorbörslich 6,3 Prozent auf 97 Dollar, jene des Konkurrenten Moderna 3,8 Prozent auf 94,60 Dollar.

Wegen weggebrochener Covid-Erlöse hatte Pfizer am Freitag nach US-Handelsschluss die Prognose für den Umsatz im laufenden Jahr auf 58 bis 61 Milliarden Dollar gekappt. Zuvor wurden Erlöse von 67 bis 70 Milliarden Dollar erwartet. Der Rückgang gehe allein auf Corona-Arzneien zurück, hieß es.

Pfizer verbuchte zudem eine Abschreibung von 5,5 Milliarden Dollar auf Lagerbestände im Zusammenhang mit der niedriger als erwartet ausfallenden Nachfrage nach Covid-Arzneien. Allein für das Covid-Medikament Paxlovid senkte der Konzern die Umsatzerwartung um sieben Milliarden Dollar. Bei seinem Corona-Impfstoff Comirnaty rechnet Pfizer nun mit zwei Milliarden Dollar weniger Umsatz.

Jefferies-Experte Akash Tewari rät den Anlegern aber gerade jetzt zum Einstieg bei Pfizer. Sein Kursziel von 39 US-Dollar signalisiert gut 21 Prozent Potenzial gegenüber dem Freitagschluss an der Wall Street. Dank der Einsparungen seien die Ergebnisziele für 2024/25 mehr als nur erreichbar, so der Experte. Zudem sieht er einige attraktive Kurstreiber kommen, sodass die zuletzt schwachen Aktien den Markt abhängen dürften.

Biontech kündigte am Montag an, die möglichen Auswirkungen der von Pfizer vorgenommenen Abschreibungen und anderen Belastungen im Zusammenhang mit Comirnaty auf die Finanzergebnisse des eigenen Konzerns zu prüfen.

Die Mainzer werden voraussichtlich im dritten Quartal die Auswirkungen der Vorratsabschreibungen von Pfizer im Zusammenhang mit dem Covid-Impfstoff in Höhe von bis zu 0,9 Milliarden Euro erfassen. Dies entspreche etwa der Hälfte des Bruttogewinnanteils aus der Vereinbarung mit Pfizer, hieß es. Jede solcher Abschreibungen werde die Umsatzerlöse des Unternehmens reduzieren. Biontech will am 6. November seine Zahlen zum dritten Quartal veröffentlichen.

Die Aktienkurse der einstigen Höhenflieger an der Börse hatten während der Pandemie-Zeit im Jahr 2021 alle Rekordhöhen erreicht. Doch je mehr die Pandemie im Zuge der verfügbaren Impfstoffe unter Kontrolle gelangte, umso stiller wurde es - zumindest an der Börse - um die Vakzinhersteller. Biontech und Moderna haben gemessen an ihren Bestmarken jeweils um die 80 Prozent eingebüßt. Bei Pfizer beläuft sich der Abschlag seit dem Rekordhoch auf rund die Hälfte./ajx/gl/ngu