KOPENHAGEN (dpa-AFX) - Aktien von Orsted sind am Mittwochvormittag eingeknickt. Grund waren mögliche Wertberichtigungen von bis zu 16 Milliarden dänischen Kronen (2,1 Milliarden Euro) in Zusammenhang mit US-Windparks des dänischen Erneuerbaren-Energie-Anbieters. Zuletzt brach die Aktie des Unternehmens um fast ein Fünftel auf 450 Kronen ein - und damit auf das niedrigste Niveau seit Anfang 2019. Sie beschleunigte damit ihre Anfang 2021 eingeleitet Abwärtsbewegung, die bislang zu 68 Prozent Verlust vom Rekordhoch geführt hat.

Auch im europäischen Versorgersektor hinterließ die Nachricht Spuren: Am deutschen Aktienmarkt fielen RWE , Eon , Encavis , Nordex und Siemens Energy mit Abschlägen zwischen 1,3 und 3,4 Prozent negativ auf. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Utilities war mit einem Abschlag, der mehr als zwei Prozent groß war, in der Sektorwertung das abgeschlagene Schlusslicht.

Orsted begründete die möglichen Wertberichtigungen auf die US-Aktivitäten unter anderem mit Lieferkettenproblemen und gestiegen Zinsen. Falls diese Faktoren unverändert so blieben, würden zum Ende des dritten Quartals entsprechende Wertanpassungen von insgesamt bis zu 16 Milliarden dänischen Kronen vorgenommen werden.

Auf die mittelfristigen Aussichten haben die Wertberichtigungen laut Unternehmen aber keinen Einfluss. Orsted hält an der Prognose für die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) von rund 14 Prozent im Zeitraum von 2023 bis 2030 fest.

Analysten reagierten unterdessen skeptisch. So stufte BNP Paribas Exane Orsted auf "Neutral" ab. Die nun angekündigten Wertberichtigungen stellten die im Januar angekündigten 2,5 Milliarden in den Schatten und dürften am Investorenvertrauen nagen. Vom Analysehaus Jefferies hieß es, nur drei Monate nach dem Investorentag sei diese Ankündigung enttäuschend./mf/tih/lew/stk