FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Rüstungsunternehmen haben am Mittwoch angesichts der Ausweitung des Nahost-Konflikts überwiegend zugelegt. Während Rheinmetall nach einem ersten Anspringen schon am Vortag weiter stieg, erlahmte bei Hensoldt nach der Erholung der vergangenen Tage die Kaufbereitschaft. Für die zuletzt stabilisierten Renk -Titel ging es angesichts einer Aktienplatzierung bergab.

Nach dem iranischen Raketenangriff auf sein Land drohte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit einem Vergeltungsschlag. Wann und in welcher Form dieser erfolgen könnte, blieb zunächst offen. Bereits in der Nacht zum Mittwoch griff Israel im Kampf gegen die proiranische Hisbollah-Miliz aber erneut die libanesische Hauptstadt Beirut an. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf US-Beamte, in einem möglichen Szenario könnte Israel die iranischen Nuklearanlagen attackieren. Der Iran selbst warnte Israel vor einem Vergeltungsschlag und drohte seinerseits eine heftige weitere Reaktion an.

Rheinmetall legte am Mittwoch um weitere 3 Prozent auf 526,40 Euro zu und waren damit Spitzenreiter im Dax . Die Titel waren erst tags zuvor aus der Handelsspanne der vergangenen Tage nach oben ausgebrochen. Hensoldt hingegen hatten nach ihrem Tief seit Februar vor einer Woche schon wieder den Weg nach oben gefunden. Die Kursdelle seit Mitte September ist inzwischen ausgebügelt, was einigen Anlegern schon reichte, um Gewinne mitzunehmen. Nach einem ersten Spitzenanstieg um mehr als zwei Prozent behaupteten die Aktien zuletzt noch ein Plus von 0,4 Prozent auf 30,66 Euro.

Bei Renk stand die Kreise-Meldung im Fokus, dass Hauptaktionär Triton einen großen Teil seines Pakets zu Geld macht. Daraufhin rutschten die zuletzt stabilisierten Titel bis auf 21 Euro ab, was den tiefsten Stand seit knapp acht Monaten bedeutet. Zuletzt stand noch ein Minus von 5,5 Prozent auf 21,17 Euro zu Buche, womit sie den letzten Platz im Nebenwerte-Index SDax belegten.

Die von der Fondsgesellschaft Triton kontrollierte Firma Rebecca Bidco biete Renk-Aktien für 385 Millionen Euro an, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ihr vorliegende Dokumente. Der Preis dürfte bei 21,00 Euro je Stück liegen. Damit würden etwa 18,3 Millionen Papiere den Eigentümer wechseln. Triton hielt zuletzt 51,85 Millionen Aktien und damit die Mehrheit an Renk. Mit der Platzierung dürfte der Anteil auf rund ein Drittel sinken.

Seit Anfang Februar, als Renk zu einem Preis von 15 Euro an die Börse gegangen war, behaupten die Titel einen Gewinn von 41 Prozent. Bei Hensoldt reichte es in diesem Zeitraum nur für ein Plus von 5 Prozent, wogegen sich die Rheinmetall-Aktionäre über einen Wertzuwachs von 58 Prozent freuen können.

Viel beachtlicher ist die Kursentwicklung von Rheinmetall und Hensoldt seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar 2022. Der Aktienkurs von Rheinmetall hat sich mehr als verfünffacht und bei Hensoldt mehr als verdoppelt. Dabei sind beide Papiere und insbesondere Hensoldt von ihren Rekordhochs aus dem April inzwischen zurückgefallen./gl/tih/jha/