NEW YORK (dpa-AFX) - Nach zuletzt schlechten Nachrichten der Google -Mutter Alphabet und des Facebook-Konzerns Meta kommen aus der US-Technologiebranche nun erfreuliche Neuigkeiten. Sowohl Amazon als auch Intel ließen die Anleger am Freitag jubeln. Ihre Aktien zogen im vorbörslichen US-Handel deutlich an.

Einige Chiphersteller und Ausrüster hatten zuletzt die Anleger enttäuscht. Jetzt liefert ausgerechnet der in den vergangenen Jahren im Schatten vieler anderer Unternehmen stehende Branchenveteran Intel eine positive Überraschung - damit nimmt das Comeback des 1968 gegründeten Unternehmens immer konkretere Formen an.

Intel rechnet im laufenden letzten Jahresabschnitt dank einer anziehenden Nachfrage, Fortschritten beim Umbau der Produktion und des Booms rund um Angebote mit sogenannter Künstlicher Intelligenz (KI) endlich mal wieder mit einem Umsatzplus. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn soll sich weiter verbessern.

Im vorbörslichen US-Handel schnellten die Papiere von Intel um acht Prozent in die Höhe. Das Ergebnis des dritten Quartals fiel besser aus, als von Experten im Schnitt erwartet. Auch die Prognose übertraf die Schätzungen.

Alles in allem scheine das Unternehmen das Schlimmste hinter sich zu haben, schrieb der Experte Stacy Rasgon vom US-Analysehaus Bernstein Research. Der Fokus auf das PC-Geschäft könnte erst einmal ausreichen, um die Aktien für den Moment zu stützen. Allerdings gebe es für Intel noch genug zu tun, sodass er zunächst die weitere Entwicklung abwarte. Operative Probleme hatten Intel zuletzt schwer belastet: 2022 war der Aktienkurs um gut 45 Prozent gefallen.

Ebenfalls eher skeptisch äußerte sich Analyst Harlan Sur von der US-Bank JPMorgan. Die nächsten zwölf Monate würden die schwierigsten für Intel sein, da das Unternehmen drei Rechenzentrumsprodukte und ein wichtiges Kundenprodukt über drei neue Fertigungstechnologieknoten auf den Markt bringen wolle. Dies werde ein starker Anhaltspunkt dafür sein, ob der Chiphersteller in den nächsten drei bis fünf Jahren seine Ziele erreichen könne.

Amazon hatte Umsatz und Gewinn im vergangenen Quartal dank seines Handelsgeschäfts und der Cloud-Sparte deutlich gesteigert. Das operative Ergebnis der Cloud-Sparte AWS zog deutlich stärker an als vom Markt erwartet. Die Anteilsscheine von Amazon stiegen vorbörslich um fast sechs Prozent.

"Bei Amazon hat sich die Kostendisziplin ausgezahlt", urteilte der Experte Brent Thill vom Analysehaus Jefferies. Alles in allem bleibe er positiv gestimmt. Die Profitabilität verbessere sich, das Cloud-Geschäft dürfte bald stärker wachsen und das Thema Künstliche Intelligenz sorge für Rückenwind./la/ajx/mis