FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf einen Zinsgipfel in den USA hat Immobilienwerte am Freitag weiter angetrieben. Der Stoxx Europe 600 Real Estate ist mit zweistelligem Wochenplus klarer Sieger im europäischen Branchentableau. Am Nachmittag gewann er weitere 2,7 Prozent.

Die im Ringen gegen die hohe Inflation gestiegenen Zinsen sind Gift für die Konzerne. Entsprechend war der Index Ende Oktober noch auf das tiefste Niveau seit 2012 abgesackt. Die zweite Zinspause der Fed in Folge löste jedoch eine deutliche Erholung aus. Inzwischen hoffen die Anleger auf sinkende Zinsen im kommenden Jahr. US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag untermauerten diese Hoffungen.

Von niedrigeren Zinsen würden Immobilienkonzerne profitieren. Bewertungen würden wieder steigen und Finanzierungen von Immobilien Bauherren nicht mehr so stark belasten wie zuletzt.

Die Papiere von Vonovia sprangen am Freitag mit 24,72 Euro auf den höchsten Stand seit Februar, zuletzt gewannen sie weit vorne im Dax noch 5,6 Prozent auf 24 Euro. Deutschlands größter Wohnimmobilien-Konzern meldete neben Geschäftszahlen den Verkauf von Neubauprojekten für rund 357 Millionen Euro an CBRE Investment Management. Insgesamt erzielten die Bochumer in diesem Jahr durch Wohnungsverkäufe und den Verkauf von Minderheitsanteilen an Immobilienportfolios Erlöse von rund 3,7 Milliarden Euro. "Das sind sehr positive Neuigkeiten", sagte ein Börsianer. "Der Abbau von Verbindlichkeiten kommt gut voran."

Die Schweizer Großbank UBS blieb für Vonovia bei ihrer Kaufempfehlung. Die weiteren Fortschritte bei den Wohnungsverkäufen seien eine wichtige Botschaft, hieß es. Vonovia mache weiterhin Fortschritte bei den Verkäufen, schrieben die Analysten von JPMorgan.

Kursgewinne verzeichneten auch Immobilien-Aktien im MDax und SDax : TAG etwa rückten um mehr als drei Prozent vor, Patrizia gewannen 5,8 Prozent./ajx/mis