FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Delivery Hero sind am Mittwoch im Sog von eines Kursrutsch von Just Eat Takeaway ebenfalls gefallen. Während die Papiere des britisch-niederländischen Essenslieferanten in London um fast sechs Prozent absackten, ging es für jene aus dem MDax um 4,2 Prozent bergab. Der Erholungsversuch bei Delivery Hero am Vortag ist damit bereits wieder beendet. Auch der Kurs von Deliveroo in London schwächelte mit einem Abschlag von 1,7 Prozent.

Der Lieferando-Betreiber Just Eat Takeaway will eigenen Angaben sein Tagesgeschäft im laufenden Jahr weiter auf Vordermann bringen, was auf den ersten Blick gut klingt. RBC-Analyst Wassachon Udomsilpa etwa hob daher hervor, dass das Unternehmen in puncto Profitabilität beständig liefere. Wegen reduzierter Investitionen und dem herausfordernden Umfeld im Konsumentenbereich bleibt er aber skeptisch, was das mittelfristige Wachstum betrifft.

Fragen wirft der weiter strauchelnde Grubhub -Verkaufsprozess auf. Dass die problematische US-Tochter noch immer nicht verkauft ist, begründete Just-Eat-Konzernchef Jitse Groen in einer Telefonkonferenz mit unterschiedlichen Ansichten über einen angemessenen Preis.

Ähnliches gab es zuletzt auch von Delivery Hero zu hören mit Blick auf den angestrebten Verkauf von Aktivitäten in Südostasien. Hier wurden Gespräche mittlerweile für beendet erklärt. Entsprechende Spekulation darüber hatten den Delivery-Hero-Kurs Anfang Februar auf ein Rekordtief gedrückt.

Analyst Giles Thorne vom Investmenthaus Jefferies schrieb in einer ersten Reaktion auf das Zahlenwerk, dass vor allem der Ausblick von Just Eat Takeaway im Fokus stehe. Im Ziel für den Bruttotransaktionswert klammert das Unternehmen sein schwieriges Geschäft in Nordamerika aus, was Thorne für "logisch" hält, da die Aktivitäten dort nicht zum Kerngeschäft zählten und einen mehr oder weniger ausgeglichenen Finanzmittelfluss aufwiesen. Darüber hinaus erscheinen dem Experten die 2024er-Prognosen recht solide.

William Woods von Bernstein Research wertete die Ziele dagegen als "schwach". Er monierte dabei vor allem die Details auf Segmentebene, was Fragen aufwerfe, da die Umsatzentwicklung überall außerhalb der USA schwach gewesen sei./tih/ck/mis