FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Quartalszahlen von Continental haben der Aktie des Autozulieferers und Reifenherstellers am Mittwoch ein kräftiges Kursplus beschert. Im frühen Handel schnellten die Papiere um mehr als fünf Prozent nach oben und testeten dabei kurz die 50-Tage-Linie, die als mittelfristiger Trendindikator gilt. Zuletzt notierten die Papiere dann als einer der besten Dax -Werte 3,5 Prozent höher bei 66,20 Euro.

Im Schlepptau der Continental-Gewinne verteuerten sich auch die Aktien von Vitesco um 1,9 Prozent auf 63,20 Euro und gehörten damit zu den Top-Papieren im Kleinwerteindex SDax . Auch auf europäischer Ebene waren Zuliefer-Aktien wie Faurecia oder Valeo gefragt. Das Sektorumfeld war aber generell verhalten, wie der Teilindex Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts mit einem dünnen Plus von 0,1 Prozent zeigt.

Continental verdiente im ersten Quartal operativ mehr als erwartet. Der Umsatz legte um elf Prozent zu und die Jahresziele wurden bestätigt. Analyst Himanshu Agarwal von Jefferies Research sprach von einem "starken ersten Quartal" mit einer operativen Marge im Autogeschäft, die überraschend im positiven Bereich liege. Laut dem JPMorgan-Analysten Jose Asumendi übertraf neben dem Umsatz auch das bereinigte operative Ergebnis die Erwartungen.

Der Autozulieferer habe solide abgeschnitten, konstatierte auch Philipp Konig von Goldman Sachs . Die größte positive Überraschung sei für ihn die Widerstandsfähigkeit der Margen im Automobilbereich, die von Preiserhöhungen gestützt worden sei. Er bemängelte aber den schwachen freien Mittelfluss. Finanzvorständin Katja Dürrfeld rechtfertigte den hohen Abfluss von Geld mit einer erhöhten Vorratshaltung zur Aufrechterhaltung der Lieferketten sowie mit einem hohen Forderungsbestand. Sie will ihn im Laufe des Jahres verringern.

Die Conti-Aktie gehört mit einem Zuwachs von rund 19 Prozent seit Jahresbeginn zum besten Drittel im Dax. Allerdings büßte sie seit ihrem Jahreshoch im März bei gut 79 Euro mittlerweile rund 16 Prozent ein. Von ihrem Rekordhoch im Jahr 2018 bei mehr als 257 Euro ist das Papier noch meilenweit entfernt./edh/tih/mis