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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Immobilienwerte haben am Mittwoch mit Ausnahme von Aroundtown von ersten Inflationsdaten aus Deutschland profitiert. Hinzu kam neu erwachter Optimismus über bald sinkende Leitzinsen in den USA, der auch europaweit der Immobilienbranche Auftrieb bescherte. Die Branche leidet besonders unter dem im Zuge der Inflationsbekämpfung stark gestiegenen Zinsniveau.

Der Stoxx Europe Real Estate legte als einer der gefragtesten europäischen Sub-Indizes um 1,7 Prozent auf 121,44 Punkte zu. Die Erholung trug ihn zeitweise sogar zurück an ein Hoch aus dem Monat März.

Unter den Einzelwerten stiegen Vonovia um 2,4 Prozent und LEG gewannen 2,9 Prozent. Beide liegen für 2023 inzwischen gut 18 Prozent im Plus, nachdem sie im Jahresverlauf zunächst 25 beziehungsweise 30 Prozent eingebüßt hatten.

Im SDax legten Grand City Properties um 1,4 Prozent zu, während Aroundtown von Anlegern nach enttäuschenden Neumonatszahlen abgestraft wurden. Sie büßten am SDax-Ende zwischenzeitlich bis zu 11 Prozent ein. Im Verlauf drehten sie angesichts der Branchenstärke jedoch an der 50-Tage-Linie wieder nach oben und gaben zuletzt noch um 3,0 Prozent nach. Der bisherige Jahresgewinn der Aktie beläuft sich damit auf etwas mehr als zwei Prozent. Der Gewerbeimmobilienspezialist schrieb wegen des schwachen Umfelds unter dem Strich tiefrote Zahlen.

Unter den europäischen Werten legten aus dem Vereinigten Königreich unter anderem British Land um 2,5 Prozent und Derwent London um 1,9 Prozent zu. Rightmove stiegen um 2,3 Prozent. In Paris gewannen Unibail-Rodamco-Westfield 2,9 Prozent und Covivio 1,8 Prozent, und auch Immobilien-Aktien aus der Schweiz verzeichneten Gewinne.

Die Kurse profitierten vor allem davon, dass Christopher Waller, Mitglied des Direktoriums der US-Notenbank Fed, die Investoren in ihrem geldpolitischen Optimismus bestärkt hatte. "Zwar wird man am Freitag noch auf die Worte von Fed-Präsident Jerome Powell hören. Aber nach Wallers Rede sehen sich die Anleger in ihrer Erwartung bestätigt, dass als nächster Schritt die Wende in der Geldpolitik eingeleitet wird", sagte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. 2024 rechne der Markt jetzt mit vier kleinen Zinssenkungen in den USA.

Erste Preisdaten aus Deutschland stützten die gute Stimmung. In mehrern Bundesländern schwächte sich die Inflation spürbar ab. Dies deutet auch auf einen nachlassenden Inflationsdruck in ganz Deutschland hin. Am Donnerstag stehen Daten zur Teuerung aus der Eurozone und den USA an. Dabei gilt die Aufmerksamkeit vor allem dem von der Fed bevorzugten Inflationsindikator PCE.

Während die Deutsche Bank mit gleichbleibendem Preisdruck rechnet, erwarten die Experten der Commerzbank ein Nachlassen. Allerdings liegt die Teuerung auch dann wohl immer noch klar über dem Fed-Ziel von zwei Prozent.

Zu Aroundtown merkte Baader-Bank-Analyst Andre Remke unterdessen an, der Konzern habe mit seinem operativen Ergebnis (FFO) etwas schwächer abgeschnitten als von ihm erwartet. Analyst Charles Boissier von der UBS wies zudem darauf hin, dass das Management für die weitere Entwicklung des Gewerbeimmobilienmarktes einen vorsichtigen Ton angeschlagen habe./ck/tav/jha/

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