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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Debatte über das Karlsruher Haushaltsurteil und seine Folgen hat am Donnerstag auch die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt eingeholt. Rheinmetall waren mit minus 2,5 Prozent der größte Verlierer im Dax . Der deutsche Leitindex legte leicht zu. Die Papiere von Hensoldt büßten 1,7 Prozent ein.

Als Auslöser der Kursschwäche galt ein Bericht in der "Augsburger Allgemeine", wonach das Bundesfinanzministerium nach dem Karlsruher Urteil auch das Verteidigungsministerium mit einer Sperre für Mittel aus dem Sondervermögen Bundeswehr belegt habe. Das berichtete das Blatt unter Berufung auf ein entsprechendes Schreiben des Verteidigungsministeriums.

Das Finanz- und das Verteidigungsministerium haben diese Lesart am Vormittag dementiert. Die am Dienstag verhängte hauswirtschaftliche Sperre betreffe nur künftige Finanzzusagen in den Kernhaushalten der Ministerien, erklärte eine Sprecherin am Donnerstag. "Die Bewirtschaftung des Sondervermögens Bundeswehr ist hiervon nicht betroffen."

Es gibt aber laut Verteidigungsministerium Vorhaben im Sondervermögen, die nach 2028 dann aus dem Kernhaushalt weiterbezahlt werden sollten. Diese Finanzierungszusagen für die Zeit ab 2028 habe das Verteidigungsministerium "aus eigener Initiative" eingeschränkt. Dadurch ergebe sich die Möglichkeit, Anträge beim Finanzministerium zu stellen, um die Finanzierung auch dieser Projekte aus dem Sondervermögen abzusichern. Es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Im Aktienhandel machte die Meldung der "Augsburger Allgemeine" gleichwohl die Runde und drückte auf die Notierungen der beiden Waffenproduzenten. Gerade die Rheinmetall-Aktie sei "allseits beliebt", schrieb ein Börsianer. In diesem Jahr hat der Kurs um gut die Hälfte zugelegt und ist damit der größte Gewinner im Dax - damit aber auch anfällig für Gewinnmitnahmen. Die hatten schon am Vortag eingesetzt, nachdem die Papiere mit gut 295 Euro ein Rekordhoch erreicht hatten./bek/la/tih