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FRANKFURT (dpa-AFX) - Enttäuschende Prognosen des US-Halbleiterkonzerns Micron Technology für das laufende Geschäftsquartal haben in einem ohnehin schwachen Börsenumfeld die Chip-Branche zusätzlich belastet. Im Dax verloren Infineon 3 Prozent. Im MDax büßten Aixtron 3,6 Prozent ein und Siltronic 4,2 Prozent. Micron-Aktien waren am Vorabend nachbörslich um 16 Prozent eingebrochen.

Der US-Halbleiterkonzern hatte für das zweite Geschäftsquartal einen Umsatz von 7,9 Milliarden US-Dollar plus/minus 200 Millionen in Aussicht gestellt. Laut Analyst Masahiro Nakanomyo von der US-Bank Jefferies beläuft sich die Konsensschätzung auf 8,9 Milliarden Dollar. Damit liegt sie klar über den Zielspannen von Micron.

Noch schwächer sei die Prognose des Unternehmens für den Gewinn je Aktie im zweiten Quartal, so Nakanomyo. Grund hierfür sei eine sich voraussichtlich verschlechternde Profitabilität im Geschäft mit NAND-Flashspeichern. Micron habe ein Ergebnis je Aktie von 1,43 US-Dollar plus/minus 0,10 Dollar avisiert. Damit liege die Zielvorgabe um mindestens 20 Prozent und im ungünstigsten Fall um 30 Prozent unter der durchschnittlichen Markterwartung.

Auch unter den Nebenwerten im SDax gab es Kursverluste für Aktien aus dem Halbleiterumfeld. So verloren Elmos Semiconductor 2,4 Prozent und die Papiere des Anlagenherstellers PVA Tepla 2,2 Prozent. Süss Microtec verbilligten sich um 2,7 Prozent.

Analyst Harlan Sur von JPMorgan attestierte Micron Technology zwar ein schwaches Geschäftsquartal per Ende November und auch einen tristen Ausblick auf das laufende Quartal. Er hält die schwache Nachfrage nach Memory-Chips aber für vorübergehend und prognostizierte Besserung im weiteren Verlauf des Jahres. Das Angebot an hochwertigen DRAM-Speicherkomponenten bleibe knapp und die starke Nachfrage nach KI-Großrechnern sorge für Wachstum in anderen Segmenten./bek/ajx/jha/