(neu: Kurse im 1. Absatz aktualisiert und weitere Analystenkommentare im 3. und 6. Absatz)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Reichlich Nachrichten zum Umbau und der künftigen Struktur von Fresenius und FMC haben die Kurse der beiden Unternehmen am Mittwoch in unterschiedliche Richtungen getrieben. Während FMC um fast elf Prozent auf gut 41 Euro nach oben schnellten, sackten Fresenius um viereinhalb Prozent auf 27,54 Euro ab. FMC erreichten den höchsten Stand seit Ende Juli, als sie nach einer herben Gewinnwarnung eingebrochen waren.

Mit Blick auf FMC schrieb Analyst Graham Doyle von der Bank UBS, die Prognosen für 2023 seien "nicht so schlecht, wie einige Investoren es erwartet hatten". Die für das Jahr 2025 in Aussicht gestellte Spanne für die Marge impliziere, dass die entsprechenden Marktschätzungen nun um ein Viertel steigen dürften, unterstelle man eine Marge von 12 Prozent. Einige Anleger dürften jedoch zur Vorsicht neigen und eher das untere Ende der Spanne von 10 bis 14 Prozent Marge zur Basis ihrer Annahmen machen, so Doyle.

Analystin Victoria Lambert von der Berenberg Bank wies darauf hin, dass das bereinigte Nettoergebnis von FMC um ein Fünftel über der Konsensschätzung liege. Die Prognosen zur Profitabilität im Jahr 2025 dürften zudem deutlich höhere Marktschätzungen nach sich ziehen. Das laufende Jahr werde für den Dialyseanbieter allerdings ein Jahr des Übergangs werden.

Beim Gesundheits- und Klinikkonzern Fresenius heben die Experten am Morgen vor allem auf die Aussagen zur künftigen Konzernstruktur ab. Fresenius will die Dialysetochter FMC aus der Bilanz herausnehmen. Berenberg-Analystin Lambert nannte diesen Schritt "ermutigend". Für einige Akteure am Markt könne das aber doch zu wenig sein, denn diese hätten auf eine Verringerung des Anteils an FMC gesetzt. Derzeit hält Fresenius knapp ein Drittel der FMC-Aktien.

Analyst David Adlington von JPMorgan monierte hingegen, das weitere Vorgehen mit dem Anteil an FMC nach der Dekonsolidierung sei unklar. Mit Blick auf die nachbörslichen Kursgewinne der Aktien am Vortag gab sich der Experte skeptisch: "Auf diesem Niveau würden wir den Aktien nicht mehr nachjagen". Zwar seien die Papiere vergleichsweise günstig, aber das operative Umfeld bleibe schwierig und die Bilanz angespannt.

Anders Hassan Al-Wakeel von der Barclays Bank, der auf mittlere Sicht unverändert positiv für den Titel gestimmt ist. So dürfte vor allem aus einem Umbau des Konglomerats ein erheblicher Mehrwert resultieren. Er bevorzuge daher weiterhin die Aktien von Fresenius vor denen von FMC./bek/mis