FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein starker US-Arbeitsmarktberichts hat am Freitag Inflationssorgen angeheizt und die Sorgen vor weniger schnellen Zinssenkungen in den USA befeuert. Der Dax rutschte nach Veröffentlichung der Daten zeitweise deutlich ab, zuletzt verlor er noch 0,08 Prozent auf 20.300,32 Punkte.

Die US-Wirtschaft schuf im Dezember deutlich mehr Arbeitsplätze als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 256.000 Stellen hinzu. Volkswirte hatten im Schnitt mit 165.000 neuen Stellen gerechnet. "Der Arbeitsmarkt ist in einer guten Verfassung und die US-Notenbank dürfte sich mit den Zahlen bestärkt sehen, bezüglich Zinssenkungen eine vorsichtige und abwartende Haltung einzunehmen", schrieb die Helaba. Zinssenkungserwartungen blieben gedämpft.

Der MDax der mittelgroßen deutschen Werte verlor 0,87 Prozent auf 25.358,98 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx sank um 0,4 Prozent.

Zur Wochenmitte hatte sich der Dax noch seinem Rekordhoch von Mitte Dezember bei 20.522 Punkten angenähert, bevor der designierte US-Präsident Donald Trump mit erneuten Drohgebärden in Richtung hoher Einfuhrzölle der guten Stimmung einen Dämpfer verpasste.

Im Dax setzten sich am Freitag Mercedes-Benz mit plus 3,5 Prozent an die Spitze. Der Autobauer hatte im abgelaufenen Jahr weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahr. In der jüngsten Kurs-Schwäche dürfte dies bereits eingepreist gewesen sein.

Die Aktien von Zalando verloren als Dax-Schlusslicht 4,5 Prozent. Analystin Georgina Johanan von der Bank JPMorgan rechnet mit einem soliden Schlussquartal des Internet-Modehändlers, doch dies sei im Aktienkurs bereits abgebildet.

Die Aktien des Lkw-Herstellers Traton rutschten um 7,6 Prozent ab. Die Blicke der Anleger richten sich auf im März anstehende Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2024. Am gestrigen Donnerstag hatte das Unternehmen dazu Analysten über aktuelle Entwicklungen informiert. Die Äußerungen des Managements hätten einen schwachen europäischen Markt und einen starken nord- und südamerikanischen Markt widergespiegelt, erklärte Analyst Michael Aspinall vom Investmenthaus Jefferies.

Umstufungen betrafen die Aktien der Deutschen Telekom , Wacker Chemie und Eon . Bei der Telekom rät die UBS nun zum Kauf, die Papiere legten um 1,3 Prozent zu. Für Wacker Chemie indes kassierte das Investmenthaus Stifel das Kaufvotum, die Aktien sanken um 4,6 Prozent. Die Versorgertitel von Eon büßten nach einer Abstufung durch die Bank of America 2,3 Prozent ein.

Der Euro sackte nach den US-Jobdaten ab und kostete 1,0235 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,0305 Dollar festgesetzt.

Der Rentenindex Rex sank um 0,19 Prozent auf 124,82 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,46 Prozent am Vortag auf 2,49 Prozent. Der Bund-Future verlor 0,43 Prozent auf 130,78 Punkte./ajx/men

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---