FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag den jüngsten Inflationsschock aus den USA gut verdaut. Nachdem die wichtigsten Indizes zunächst in einer ersten Reaktion auf die Teuerungsdaten tief in die Verlustzone abgetaucht waren, erholten sie sich im späten Handel wieder. Der deutsche Leitindex schloss 1,51 Prozent im Plus bei 12 355,58 Punkten und damit in der Nähe des Tageshochs. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann am Ende ebenfalls 1,51 Prozent, und zwar auf 22 225,91 Punkte. Zwischenzeitlich hatte dieses Börsenbarometer 2 Prozent eingebüßt.

Die hohe Inflation in den USA ist zwar tendenziell auf dem Rückzug, allerdings geht sie nur leicht zurück. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 8,2 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einer Rate von 8,1 Prozent gerechnet. Im August hatte die Inflationsrate 8,3 Prozent betragen.

Die Luft entweiche zwar nur langsam aus dem Inflationsballon, schrieb Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Die Inflationsrate spreche denn auch für eine neuerliche Zinsanhebung der US-Notenbank Fed um 0,75 Prozentpunkte. Der Ausblick auf die weitere Teuerungsentwicklung aber lasse durchaus die Schlussfolgerung zu, dass die meiste Arbeit der Fed getan sei./la/nas