FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen um den Bankensektor haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung wieder eingeholt. Erneut hohe Kursverluste bei der Schweizer Großbank Credit Suisse und das nächste Kursdesaster für die US-Regionalbank First Republic trotz Milliardenhilfen zogen den Dax letztlich um 1,33 Prozent auf 14 768,20 Punkte nach unten.

Der Leitindex konnte sich damit zwar über der 100-Tage-Linie als Indikator für den mittel- bis längerfristigen Trend halten, im Wochenverlauf verlor der Dax allerdings mehr als 4 Prozent. Vor dem Wochenende sorgte der große Verfall an den Terminbörsen für weitere Kursschwankungen. Der Effekt der positiv bewerteten Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Vortag verpuffte. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 2,21 Prozent auf 26 446,93 Zähler abwärts.

Das Bankenthema dürfte die Investoren noch eine Weile beschäftigen, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Kurzfristig erscheine das Liquiditätsproblem durch die Rettungspakete zwar gelöst, doch langfristig stelle sich die Frage, "wie solvent vor allem die kleinen und mittelgroßen Banken in den USA auf Dauer wirklich sind." Der Abwärtstrend an der Börse könne sich daher in der kommenden Woche erst einmal fortsetzen. "In der unsicheren Gemengelage und mit der Sitzung der US-Notenbank Fed vor der Tür ist eine nachhaltige Erholung Stand heute eher unwahrscheinlich."/niw/jha/