FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt haben die Anleger am Donnerstag eher vorsichtig agiert. Der Leitindex Dax gab zuletzt um 0,11 Prozent auf 20.307 Punkte nach. Der MDax mit den mittelgroßen deutschen Werten stand 0,24 Prozent höher bei 25.636 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx notierte kaum verändert.

Vor den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag dürften sich die Marktteilnehmer zurückhalten, zu groß sei die Gefahr negativer Überraschungen, erläuterte Börsenkenner Andreas Lipkow. Die US-Notenbanker beobachteten die Inflationsentwicklung in den Vereinigten Staaten genau. Die Auswirkungen der geplanten US-Strafzölle ließen sich aktuell nur schwer abschätzen.

Aus dem Vortageshandel an der Wall Street und der US-Technologiebörse Nasdaq kamen keine nennenswerten Impulse. An diesem Donnerstag sind die US-Börsen zudem wegen der Trauerfeier für den Ex-Präsidenten Jimmy Carter geschlossen.

Am Mittwoch hatte der Dax ein Rekordhoch nur knapp verpasst und die Gewinne anschließend abgegeben. Belastet wurden die Aktienkurse von der erneut aufgekommenen Sorge über Importzölle der USA unter dem designierten Präsidenten Donald Trump. "Nach dem vorerst gescheiterten Ausbruch über die 20.400er-Marke könnte es nun zu einer Konsolidierung der vorangegangenen Gewinne kommen", schrieben die Charttechnik-Experten der UBS.

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy profitierte im vergangenen Jahr stark vom Wachstum mit elektronischen Rezepten in Deutschland. Die Papiere gewannen 4,2 Prozent. Redcare Pharmacy setze sich positiv von den eher tristen Trends im Online-Geschäft ab und gewinne folglich Marktanteile hinzu, schrieb Analyst Volker Bosse von der Baader Bank.

Verluste von 2,6 Prozent verbuchten die Anteile des Rückversicherers Munich Re . Laut Experte Lipkow rechnen hier Investoren mit höheren Schadensregulierungen durch die Waldbrände in Kalifornien.

Kursbewegende Aktien-Umstufungen gab es reichlich. Süss Microtec etwa verloren mehr als 6 Prozent, nachdem das Analysehaus Jefferies die Kaufempfehlung gestrichen hatte. Beiersdorf legten hingegen um 1 Prozent zu, hier hatte Bernstein Research auf "Outperform" hochgestuft. Für die Titel der Porsche Holding ging es nach einer Abstufung durch Exane BNP um über 2 Prozent nach unten.

JPMorgan setzte Lufthansa auf "Negative Catalyst Watch", die Titel sanken um 3,3 Prozent. Bei Hypoport ließen sich die Anleger mit einem Plus von 4,2 Prozent von einem Kaufvotum von Hauck Aufhäuser animieren./ajx/mis