FRANKFURT (dpa-AFX) - Durchwachsene Signale zu den wirtschaftlichen Perspektiven großer Konzerne und weiter steigende Renditen am US-Anleihemarkt haben den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag nach unten gezogen. Der Dax fiel bis zum Handelsende um 0,79 Prozent auf 15 893,38 Punkte. Der schwache Start in den August setzte sich damit fort, nachdem der deutsche Leitindex am Montag noch einen Rekord bei 16 528 Punkten erreicht hatte.

Der MDax der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen verlor am Donnerstag 0,39 Prozent auf 27 936,10 Punkte.

"Heiß gelaufene Aktienmärkte mit beinahe schon euphorischen, aber in jedem Falle sorglosen Anlegern brauchen in der Regel ein Ventil, um etwas Druck aus dem Kessel zu lassen", sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus Robomarkets. Und das fand die Börse am Mittwoch in dem Entzug der Bestnote in Sachen Bonität der USA durch die Ratingagentur Fitch." Für die Korrektur des Dax spiele auch der Umstand eine Rolle, dass der Markt an einem Punkt angekommen gewesen sei, an dem die Kurse zu viel Fantasie und zu wenig Realität widerspiegelten.

Nach der Bonitätsabstufung der Vereinigten Staaten von Amerika sei die Risikobereitschaft der Anleger weiter zurückgegangen, ergänzte Pierre Veyret, technischer Analyst beim Handelshaus Activtrades. Die Abstufung und die zuletzt durchwachsenen Geschäftszahlen hätten wieder Konjunktursorgen geweckt. Fitch hatte der weltgrößten Volkswirtschaft die begehrte Bestnote für ihre Kreditwürdigkeit am späten Dienstagabend überraschend entzogen. Damit zog die Agentur nach ziemlich genau zwölf Jahren mit der Konkurrentin S&P gleich, die das Rating bereits Anfang August 2011 auf AA+ gesenkt hatte. Unter den drei führenden Agenturen stuft damit nur noch Moody's die USA auf der höchsten Stufe ein./mis/he