FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit wegen des drohenden Zahlungsausfalls der USA lässt am Mittwoch am deutschen Aktienmarkt nach wie vor keine größeren Kursbewegungen der Indizes zu. Der Dax stand am frühen Nachmittag 0,37 Prozent höher auf 15 956,89 Punkten. Seit knapp zwei Wochen kommt er in Sichtweite des Jahreshochs von 16 011 Punkten nicht wirklich vom Fleck.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen notierte zuletzt kaum verändert mit plus 0,03 Prozent auf 27 328,45 Punkten. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx 50 , kam ebenfalls kaum vorwärts.

US-Präsident Joe Biden wird wegen des drohenden Zahlungsausfalls seines Landes bereits am Sonntag nach Beendigung des G7-Gipfels in Japan in die Heimat zurückkehren. US-Finanzministerin Janet Yellen warnte, dass der Zahlungsausfall bereits am 1. Juni eintreten könnte. Nach einem hochrangigen Treffen zur Beilegung des US-Schuldenstreits hatte sich Biden unlängst jedoch "optimistisch" geäußert.

Niemand in Washington habe ein Interesse daran, dass die USA in Zahlungsverzug gerieten, schrieb Expertin Libby Cantrill vom Vermögensverwalter Pimco. "Nur wird alles daran gesetzt, im Gegenzug für eine Anhebung der Schuldenobergrenze so viele Zugeständnisse wie möglich zu erhalten."

Am Aktienmarkt der USA hatte der Schuldenstreit die Stimmung der Anleger am Vortag teils belastet. Gute Laune hatten dagegen zur Wochenmitte die Investoren in Japan, wo der Leitindex Nikkei 225 erstmals seit September 2021 wieder über die 30 000-Punkte-Marke kletterte. Ein überraschend hohes Wirtschaftswachstum im ersten Quartal nährte dort den Optimismus für Aktien.

Beim Blick auf die Einzelwerte am deutschen Aktienmarkt fielen die Aktien der Commerzbank nach Quartalszahlen mit hohem Kursverlust von 6,7 Prozent auf. Damit waren sie im Dax hinten. Trotz einer angehobenen Prognose für den Zinsüberschuss habe der Markt hier noch etwas mehr erwartet, sagte ein Händler.

Besser erging es den Papieren von Siemens , die nach einem höheren Ausblick mit einem Plus von 2,5 Prozent an der Dax-Spitze standen. Auch der Ton der Telefonkonferenz von Siemens sei positiv gewesen, hieß es von der kanadischen Bank RBC.

Ebenfalls nach einer nach oben angepassten Prognose legten SAP um 1,6 Prozent zu. Die Ambitionen des Software-Entwicklers für das Jahr 2025 liefen auf eine starke operative Entwicklung hinaus, schrieb Analyst Knut Woller von der Baader Bank.

Eine Kreisemeldung zum Börsengang der Wasserstofftochter Nucera von Thyssenkrupp gab den im MDax notierten Anteilen der Essener Auftrieb. Wie es hieß, könnte Nucera mit rund vier Milliarden Dollar bewertet werden. Thyssenkrupp zogen um 4,5 Prozent an.

Im SDax der kleineren Börsenwerte verloren Grand City Properties 2,4 Prozent. Der Immobilienkonzern bekam im ersten Quartal höhere Finanzierungskosten zu spüren./ajx/jha/

- Von Achim Jüngling, dpa-AFX -