FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am letzten Tag der verkürzten Handelswoche vor Ostern zugelegt. Der Handel am Gründonnerstag verlief in ruhigen Bahnen. Am Nachmittag gewann der deutsche Leitindex 0,31 Prozent auf 15 567,71 Punkte. Vor zwei Tagen hatte er bei 15 736 Punkten einen Höchststand seit Januar 2022 erreicht.

Der Dax habe auch in der Vorosterwoche sein hohes Niveau gehalten, auf das er sich erholt habe, nachdem die Bankenkrise erst einmal abgesagt worden sei, schrieb Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. Hintergrund seien gute Konjunkturdaten aus Deutschland. Gleichwohl halte der Bankenstress an, da die Zinsen weiter steigen würden.

Für den MDax der mittelgroßen Börsenwerte ging es zuletzt um 0,63 Prozent auf 27 140,39 Zähler hoch. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,2 Prozent.

Im Gegensatz zu den deutschen Wirtschaftsdaten hatten US-Konjunkturdaten zuletzt enttäuscht, die Zinserhöhungserwartungen an die Notenbank Fed wurden dadurch gedämpft. Im Fokus steht nun der offizielle Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Karfreitag, auf den die Märkte aber erst nach Ostern reagieren können.

Im Augenblick erwarteten Marktteilnehmer einen Rückgang der Beschäftigungszahlen und der durchschnittlichen Stundenlöhne, sagte Analyst Christian Henke vom Broker IG. "Fallen die Zahlen zum Beschäftigungszuwachs und den Stundenlöhnen zu hoch aus, könnten wieder Inflations- und Zinssorgen aufkommen. Sind die Daten den Anlegern dagegen zu schwach, dürfte die Rezessionsangst wieder die Runde machen."

Unternehmensseitig stand am deutschen Markt Gerresheimer mit Quartalszahlen im Blick. Eine starke Nachfrage nach Kunststoffverpackungen, Inhalatoren sowie nach Medikamentenampullen aus Spezialglas trieben zum Jahresstart an. Konzern halte seine starke Wachstumsdynamik aufrecht, sagte ein Händler. Bemängelt wurde von Experten aber der schwache freie Barmittelfluss. Die Anteile verloren als MDax-Schlusslicht 5,8 Prozent.

Symrise gewannen unter den Favoriten im Dax rund zweieinhalb Prozent nach einer positiven Studie von JPMorgan. Bei Aromenherstellern sei die Ergebniswende in Sicht, hieß es.

Im Nebenwerteindex SDax preschten die Titel des Leasingspezialisten Grenke nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank um acht Prozent vor. Schaeffler erholten sich um 3,6 Prozent, zu verdanken auch einer Hochstufung auf "Buy" durch Warburg Research. Ziel gewannen 6,4 Prozent, nachdem die Tochter Lotto24 die Erlaubnis zur Veranstaltung virtueller Automatenspiele im Internet erhalten hatte.

Der Euro bewegte sich wenig. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag bei 1,0908 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwoch auf 1,0940 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,30 Prozent am Vortag auf 2,14 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,57 Prozent auf 127,05 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,52 Prozent auf 137,83 Punkte./ajx/jha/

- Von Achim Jüngling, dpa-AFX -