FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat seine klaren Verluste vom Freitag abgeschüttelt und ist mit leichten Gewinnen in die neue Börsenwoche gestartet. Am späten Vormittag notierte der Dax 0,24 Prozent höher bei 15 344,90 Punkten. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex rund 1,4 Prozent verloren und eine negative Wochenbilanz verbucht. Der MDax gewann am Montag 0,38 Prozent auf 28 501,55 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um rund 0,5 Prozent.

Der Fokus richtet sich bereits auf die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise am Dienstag und der Erzeugerpreise am Donnerstag. Sie dürften die Einschätzung der US-Notenbank bestätigen, wonach eine Phase sinkender Inflationsraten begonnen hat. "Allerdings ist die Prognoseunsicherheit diesmal etwas größer als sonst", relativierte Commerzbank-Analyst Christoph Balz. Er verwies auf einen neu zusammengesetzten Warenkorb, an dem die Teuerung gemessen wird. Zudem passten viele Anbieter ihre Preise besonders gerne zu Jahresbeginn an.

Die Aktien der Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Hensoldt hoben sich mit klaren Kursgewinnen vom Gesamtmarkt positiv ab. Die Rüstungsindustrie macht der Bundesregierung angesichts ausbleibender Aufträge aus dem 100 Milliarden Euro umfassenden Sondertopf für die Bundeswehr Druck. Für Rheinmetall reichte es mit einem Kursanstieg von 2,5 Prozent für ein Rekordhoch. Hensoldt legten um 2,4 Prozent auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr zu.

Die Aktien von BMW verteuerten sich um 0,4 Prozent. Der Autobauer gibt sich zufrieden mit der Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr. Auf die Frage von "Focus Money", ob die versprochenen Ergebnisziele für 2022 geschafft und der Rekordgewinn eingefahren worden sei, antwortete Finanzchef Nicolas Peter: "Sonst würden wir hier nicht so entspannt sitzen".

Die jüngsten Verkehrszahlen von Fraport sorgten bei den Aktien des Flughafenbetreibers für einen Kursgewinn von 1,0 Prozent. Im bisher kurzen Jahresverlauf gehören die Papiere mit plus 37 Prozent zu den attraktivsten Werten im MDax. Die Passagierzahl am Flughafen Frankfurt stieg im Januar um mehr als 65 Prozent. Allerdings war das Verkehrsaufkommen im entsprechenden Vorjahresmonat noch erheblich von der Corona-Pandemie belastet.

Dagegen gerieten die Papiere von Siltronic nach einer Analystenstudie mit minus 2,8 Prozent ins Hintertreffen. Die Privatbank Berenberg hatte die Titel des Wafer-Herstellers von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Analyst Gustav Froberg sieht angesichts einer schwächeren Nachfrage nach Unterhaltungselektronik steigende Risiken für die kurzfristigen Ergebnisse von Siltronic.

Noch schlimmer erwischte es die Anteilsscheine des Metallrecyclers Befesa , die als Schlusslicht im MDax um 4,5 Prozent absackten. Sie litten ebenfalls unter einer Abstufung. Die Analysten von Morgan Stanley senkten ihr Rating von "Overweight" auf "Equal-weight".

Die Titel von Aurubis profitierten mit plus 2,0 Prozent von einer Hochstufung auf "Equal-weight" durch Morgan Stanley. Damit setzten sie ihre Stabilisierung auf hohem Niveau fort. Mit einem Kursplus von gut 30 Prozent im noch jungen Börsenjahr gehören die Aktien des Kupferkonzerns zu den Favoriten im MDax./edh/jha/

- Von Eduard Holetic, dpa-AFX -