FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zur Wochenmitte schwer unter Druck geratene technologielastige US-Börse Nasdaq hat am Donnerstag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt kräftig eingetrübt.

Der Dax büßte kurz nach dem Handelsstart 1,21 Prozent auf 18.164,50 Punkte ein, womit die jüngsten Gewinne bereits wieder Geschichte sind. Nachdem er tags zuvor bereits unter der 50-Tage-Linie geschlossen hatte, gab nun auch die 100-Tage-Linie, die bei etwas über 18.280 Punkten verläuft, keinen Halt. Diese sind technische Trendindikatoren, die Hinweise darauf geben, in welche Richtung es mittelfristig für den Leitindex gehen dürfte.

Der MDax der mittelgroßen Werte verlor 1,23 Prozent auf 24.750,97 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es 1,55 Prozent auf 4786,38 Zähler abwärts.

"Das war eine regelrechte Flucht aus Aktien", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC-Partners das Minus von fast vier Prozent im Nasdaq 100 und damit dessen schwächsten Handelstag seit Oktober 2022. Am Markt mache sich nach einigen enttäuschenden Quartalsberichten wie etwa von Tesla und Alphabet Angst breit, dass die Aktienkurse doch zu schnell und zu hoch gestiegen sein könnten. Und diese Angst treffe die KI-Aktien in ganz besonderem Maße. Jetzt müsse sich zeigen, ob die letzten Handelstage ein reinigendes Gewitter waren oder der Auftakt zu einer längeren Schwächeperiode.

"Kurzfristig verbreiten die 'Glorreichen Sieben' bei den Anlegern eher Angst und Schrecken", schrieb Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst CMC Markets über die Schwäche der Nasdaq. "Die starke Reaktion des Marktes spiegelt die Sorgen über hohe Bewertungen im Technologiesektor eindrucksvoll wider", erklärte er.

Unternehmensseitig geht die Berichtssaison weiter, wobei auch Quartalszahlen internationaler Großkonzerne wie etwa des Chipherstellers STMicro oder des Luxusgüterkonzerns Kering ihre Spuren hinterlassen./ck/jha/