FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Montag mit einem knappen Minus in die neue Woche gestartet. Damit zollte er seinem zuletzt guten Lauf und dem weiter ungelösten US-Schuldenstreit etwas Tribut. In den ersten Handelsminuten sank der deutsche Leitindex um 0,16 Prozent auf 16 249,31 Punkte. Am Freitag hatte er mit 16 331 Punkten ein Rekordhoch erreicht, war dann aber zurückgefallen.

Der MDax der mittelgroßen Börsenwerte verlor am Montagmorgen 0,23 Prozent auf 27 576,16 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,15 Prozent auf 4388m62 Punkte nach unten.

Die Märkte preisten bereits eine Einigung im Streit um die US-Schuldenobergrenze ein, weshalb "die positiven Kurseffekte selbst im Falle eines Kompromisses begrenzt bleiben dürften", schreibt Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. "Nach dem Gipfelsturm der vergangenen Woche geht es für den Dax heute vor allem darum, das Erreichte zu verteidigen." Wichtig sei, dass er nicht zu weit von seinem neuen Rekord abrutsche. Auch die Experten der Postbank halten eine baldige "Verschnaufpause" für wahrscheinlich.

Laut Stephen Innes von SPI Asset Management sind die Anleger alles andere als in Untergangsstimmung, aber doch jederzeit bremsbereit. Einen Deal bis Anfang Juni hält er für wahrscheinlich, das Timing sei aber unklar.

An diesem Montag wollen sich US-Präsident Joe Biden und der Verhandlungsführer der oppositionellen Republikaner, Kevin McCarthy, erneut zu einem Spitzengespräch treffen - allerdings erst deutlich nach dem Börsenschluss in Europa. Die Zeit drängt: Anfang Juni droht ein Zahlungsausfall der US-Regierung, falls sich Bidens Team bis dahin nicht mit den Republikanern im Kongress auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze verständigt./gl/mis