FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem weiteren Hoch des Dax seit Anfang 2022 am Vortag verliert die jüngste Kursrally weiter Schwung. Der Dax gab am Mittwoch gegen Mittag um 0,19 Prozent auf 15 851,87 Punkte moderat nach. In Fernost hatten die Börsen überwiegend Verluste verbucht und auch an der Wall Street wird zum Auftakt mit Kursverlusten gerechnet. Börsianer schließen jedoch nicht aus, dass der deutsche Leitindex die in Reichweite liegende 16 000er-Marke wieder ansteuert.

Die Dynamik der ersten Wochen des Jahres sei dem Markt abhanden gekommen, schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. "Aber verkaufen will so richtig auch keiner". Damit bleibe der Dax auf hohem Niveau und die 16 000er-Marke in greifbarer Nähe. Ohne Impulse werde er es allerdings nicht über diese Hürde schaffen.

Der MDax der 50 mittelgroßen Börsenwerte gab am Mittwoch mit 0,84 Prozent auf 27 737,92 Zähler stärker nach als der Dax. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 lag ebenfalls mit 0,35 Prozent im Minus.

Mit Blick auf die Einzelwerte gab es schlechte Nachrichten aus der Chip-Branche. Beim niederländischen Zulieferer ASML gingen die Aufträge im ersten Quartal deutlich zurück. Die Aktien gerieten daraufhin unter Druck und zogen auch deutsche Titel wie Infineon und Aixtron um jeweils mehr als ein Prozent nach unten.

Der Technologiekonzern Carl Zeiss Meditec wird mit Blick auf die Profitabilität im laufenden Geschäftsjahr vorsichtiger. Das ließ den Aktienkurs um 7,2 Prozent absacken.

Eine überraschende Kapitalerhöhung von Gerresheimer belastete den Kurs. Die Papiere des Herstellers spezieller Verpackungen verloren 1,2 Prozent. Das Unternehmen will die frischen Mittel in Wachstum investieren, Analysten lobten diese Strategie.

Auf der Verliererseite fanden sich die Immobilienaktien, im Dax verloren Vonovia 1,7 Prozent. Im MDax lagen Aroundtown und TAG Immobilien auf den hintersten Plätzen. Der Sektor hatte sich in den vergangenen Wochen etwas erholt von zuvor hohen Kurseinbußen.

Hypoport-Aktien brachen um elf Prozent ein. Wegen des Einbruchs des Markts für Immobilientransaktionen infolge des starken Zinsanstieges ist der Finanzdienstleister im ersten Quartal deutlich hinter den Rekordwerten aus dem Vorjahreszeitraum zurückgeblieben./bek/mis