FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Freitag kaum vom Fleck bewegt. "Solange die Anleger nicht wissen, ob die US-Notenbank in der kommenden Woche zumindest eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einlegt oder nicht, legen sie eben an der Börse eine Pause ein", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets die jüngste Bewegungsarmut am deutschen Aktienmarkt.

Zur Mittagszeit gab der deutsche Leitindex 0,11 Prozent auf 15 972,50 Punkte ab, womit die runde Marke von 16 000 Punkten weiter im Fokus bleibt. Im Wochenverlauf steht beim Dax aktuell ein Verlust von rund einem halben Prozent zu Buche.

Seit Ende der vergangenen Woche hat sich das deutsche Börsenbarometer an der Charthürde von 16 000 Punkten festgelaufen. Das Wochenhoch bei knapp unter 16 115 Punkten bleibt die erste Orientierungsmarke nach oben, während die 21-Tage-Linie bei 15 972 Punkten Halt geben sollte. Sie gilt als Gradmesser für den kurzfristigen Trend und läuft seitwärts.

Der MDax zeigte sich am Freitagmittag fast unverändert mit plus 0,02 Prozent auf 27 188,19 Zähler. Der EuroStoxx 50 trat ebenfalls auf der Stelle.

Chemieaktien litten unter einer Gewinnwarnung von Croda , an der laut dem Analysehaus Bernstein "alle Hauptgeschäftsbereiche einen Teil der Verantwortung tragen". Der schwache Ausblick des britischen Spezialchemiekonzerns nährt Sorgen in der gesamten Branche, denn Croda rechnet unter anderem mit einer Fortsetzung des Lagerbestandsabbaus in den Industrie- sowie in den konsumentennahen Endmärkten. Außerdem wird eine sich abschwächende Entwicklung im Pflanzenschutzgeschäft erwartet.

Als schwächste Aktien im Leitindex büßten Symrise rund vier Prozent, BASF und Brenntag etwas mehr als zwei Prozent ein und Bayer eineinhalb Prozent. Evonik , K+S und Wacker Chemie zeigten sich im MDax ebenfalls sehr schwach.

Im Fokus standen zudem die beiden SDax -Unternehmen Auto1 und Shop Apotheke . Ein positiver Ausblick der US-Gebrauchtwagenplattform Carvana trieb die Auto1-Aktie am Freitag weiter, nachdem sie bereits am Vortag zugelegt hatte.

Die Papiere der Shop Apotheke büßten indes fünf Prozent ein. Die britische Bank HSBC äußerte sich negativ zu den Papieren der Versandapotheke und stufte diese von "Hold" auf "Reduce" ab. Allerdings wurde das Kursziel nach der jüngst kräftigen Erholung von 55 auf 72 Euro angehoben. Die Bewertungslücke zwischen den Aktien des deutschen Unternehmens und ihrer Konkurrentin DocMorris aus der Schweiz hat laut Analyst Christopher Johnen "extreme Ausmaße" erreicht. Daraus ergäben sich Chancen, denn der Markt sei zu negativ für DocMorris und zu optimistisch für die Shop Apotheke gestimmt. Entsprechend stufte er DocMorris von "Hold" auf "Buy" hoch./ck/mis

- Von Claudia Müller, dpa-AFX -