FRANKFURT (dpa-AFX) - Die 16 000-Punkte-Marke ist auch am Dienstag eine zu hohe Hürde für den Dax . Zwar kann sich der Leitindex weiterhin dicht darunter stabil halten, doch ein nachhaltiger Sprung darüber scheint vorerst kaum möglich. Von den zahlreichen Quartalsberichten deutscher Unternehmen gingen keine ausreichenden Impulse aus. Womöglich könnten jedoch die Inflationsdaten für April aus Deutschland und vor allem jene aus den USA dem deutschen Börsenbarometer zur Wochenmitte eine klare Richtung geben.

Derweil sank der Dax zur Mittagszeit um 0,26 Prozent auf 15 910,76 Punkte. Die Stimmung trübte sich leicht ein, da die Wall Street schwächer in den Handel starten dürfte. Der MDax verlor 0,75 Prozent auf 27 337,96 Zähler und auch europaweit wurden überwiegend moderate Verluste verbucht.

"Es fehlen weiterhin die positiven Impulse, um auf dem hohen Niveau und ob der vielen Unsicherheitsfaktoren noch Käufer in den Markt zu locken", sagte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets mit Blick auf den Dax. Seit vier Wochen bereits bewegt sich dieser gerade einmal in einer Spanne von rund 400 Punkten oder etwas mehr als zwei Prozent. Unter 15 700 Zählern bekommt er Unterstützung, bei 16 000 ist bisher aber Schluss.

Unternehmensseitig standen aus dem Leitindex vor allem Daimler Truck mit endgültigen Quartalszahlen sowie Fresenius mit ersten Eckzahlen im Blick. Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck konnte im ersten Quartal seinen Gewinn nahezu verdreifachen, doch das Nordamerika-Geschäft enttäuschte. Das aber ist laut Goldman-Analystin Daniela Costa das "margenstärkste Geschäft" des Konzerns. Diese Aktie büßte am Index-Ende daher 4,6 Prozent ein, während die von Fresenius mit plus 7,0 Prozent die Dax-Spitze einnahm. Der Krankenhausbetreiber und Medizinkonzern startete überraschend dynamisch in das neue Jahr.

Im MDax gewann das Papier von FMC 1,5 Prozent. Auch die Dialysetochter übertraf mit ihrem operativen Ergebnis die Schätzungen, doch diese seien insgesamt recht anspruchslos gewesen, schränkte Bernstein-Analystin Lisa Bedell Clive ein. Zudem sei die Aktie im bisherigen Jahresverlauf mit 41,5 Prozent sehr stark gelaufen.

Für K+S ging es im MDax um 5,6 Prozent abwärts, denn der Düngerhersteller senkte seine Prognosespanne für den operativen Jahresgewinn und auch den freien Barmittelzufluss. Im SDax ging es für Schaeffler nach vorgelegter Quartalsbilanz um 6,4 Prozent abwärts, während Wacker Neuson 3,3 Prozent verloren. JPMorgan nannte die Sorgen rund um eine unterdurchschnittliche Geschäftsentwicklung in der Auto-Sparte von Schaeffler und um die Auftragseingänge übertrieben.

Die Aktie des Baumaschinenherstellers Wacker Neuson dagegen litt nach starken Quartalszahlen vor allem unter Gewinnmitnahmen, denn das Kursplus seit Ende September beläuft sich inzwischen auf satte 80 Prozent./ck/mis

- Von Claudia Müller, dpa-AFX -