FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor wichtigen US-Inflationsdaten bleiben die Anleger am deutschen Aktienmarkt in Habachtstellung. Der X-Dax signalisierte am Montag rund eine Stunde vor dem Handelsstart für den Dax ein kleines Minus von 0,08 Prozent auf 15 296 Punkte. Damit würde der deutsche Leitindex an seinen schwächeren Wochenschluss anknüpfen, nachdem er am Donnerstagvormittag noch bis auf 15 658 Punkte gestiegen war, dann aber gedreht hatte und am Freitag unter Druck geblieben war.

Nachdem der Dax den Ausbruch aus der Widerstandszone schon fast geschafft hatte, leiten Stimmungswandel wie am Donnerstag nicht selten eine Trendwende ein, wie Marktexperte Christoph Geyer erklärt. Dies bedeute aber nicht, dass der Aufwärtstrend vorüber sei. Eine Korrektur nach dem starken Lauf überrasche nicht. Angesichts des recht versöhnlichen Wochenschlusses des US-Aktienmarktes könnte die Schwäche des Dax zudem eher verhalten ausfallen.

Der Fokus richtet sich bereits auf die US-Inflationszahlen am Dienstag. Diese dürften die Einschätzung der US-Notenbank bestätigen, wonach eine Phase sinkender Inflationsraten begonnen hat. "Allerdings ist die Prognoseunsicherheit diesmal etwas größer als sonst", relativiert Commerzbank-Analyst Christoph Balz. Er verweist auf einen neu zusammengesetzten Warenkorb, an dem die Teuerung gemessen wird. Zudem werden die statistischen Saisonfaktoren zur Glättung jahreszeitlicher Schwankungen angepasst. Und schließlich passen viele Anbieter ihre Preise besonders gerne zu Jahresbeginn an.

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von BMW Blick wert sein. Der Autobauer gibt sich zufrieden mit der Gewinnentwicklung im abgelaufenen Jahr. Auf die Frage von "Focus Money", ob die versprochenen Ergebnisziele für 2022 geschafft und der Rekordgewinn eingefahren worden sei, antwortete Finanzchef Nicolas Peter: "Sonst würden wir hier nicht so entspannt sitzen". Die Papiere gewannen am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss leicht hinzu.

Siltronic -Aktien fielen indes. Analyst Gustav Froberg von der Privatbank Berenberg thematisierte in einer Studie die schwächere Nachfrage nach Konsumelektronik wie PCs und Smartphones, die bei den Kunden von Siltronic die Lagerbestände auch an Elektronikbauteilen hätten anschwellen lassen. Das dürfte auf den Hersteller von Silizium-Wafern durchschlagen, glaubt der Experte und strich seine Kaufempfehlung.

Ebenfalls von Analystenkommentaren bewegt waren die Aktien des Metallrecyclers Befesa , die auf Tradegate fielen, und die des Kupferkonzerns Aurubis , die zulegten. Morgan Stanley senkte laut einem Händler Befesa auf "Equal-weight" und hob Aurubis auf "Equal-weight" an./mis/men