FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz der Erholung im Verlauf des Vortages bleibt die Stimmung der Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag angespannt. Knapp eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator den Dax mit 14 802 Punkten kaum Veränderung. Auch beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte sich zunächst nur wenig tun.

Im Fokus bleibt die Lage in Nahost. Eine Eskalation des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist weiterhin nicht ausgeschlossen. Zudem behalten die Anleger die Renditen am US-Anleihemarkt genau im Blick. Am Montag war die Rendite für richtungweisende zehnjährige US-Staatspapiere zeitweise auf mehr als fünf Prozent gestiegen, was die Aktienmärkte deutlich belastet hatte. Erst eine Entspannung bei der Rendite am Nachmittag hatte auch dem Dax, der zwischenzeitlich bis auf 14 630 Punkte und damit auf den tiefsten Stand seit März gesunken war, Rückenwind beschert. Der Index machte seine Verluste bis zum Handelsschluss wett.

Die wichtige charttechnische Unterstützung um die 14 800 Punkte wackelt aber weiterhin. Wichtig für die Kursentwicklung dürften am Dienstagvormittag anstehende Daten zur Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone werden.

"Das Zusammenspiel aus fortgesetzt negativen Meldungen zum Wachstumspfad in Deutschland und in der Eurozone insgesamt mit der weiteren Zuspitzung geopolitischer Krisen sowie der deutliche Anstieg der Anleiherenditen und des Ölpreises spiegeln sich nun auch in den Indexständen der Aktienmärkte", hieß es vom Bankhaus Metzler.

In der laufenden Berichtssaison sendete der Bausoftwareanbieter Nemetschek positive Signale, indem er nach einem guten dritten Quartal mit einem höheren Jahresumsatz als bisher rechnet. Ein Börsianer sprach von einer positiven Überraschung, die Aktien sollten ihren jüngsten Erholungstrend fortsetzen. Auf Tradegate legten sie im vorbörslichen Handel um gut vier Prozent verglichen mit dem Xetra-Schluss zu.

Optimismus versprüht auch Talanx . Der Versicherungskonzern (HDI) rechnet nach unerwartet guten Geschäften mit mehr Gewinn im laufenden Jahr. Auf Tradegate kamen die Papiere um mehr als zwei Prozent zum Xetra-Schluss voran.

Die Titel des Sportartikelherstellers Puma SE reagierten auf die Quartalszahlen in einer ersten Reaktion auf Tradegate mit einem Plus von fast zwei Prozent zum Xetra-Schluss.

Amadeus Fire wird wegen der schwachen Konjunktur hierzulande etwas vorsichtiger. Beim operativen Ergebnis (Ebita) peilt der Personaldienstleister nun den unteren Bereich des zu Jahresbeginn prognostizierten Ergebniskorridors an. Auf Tradegate verloren die Papiere vier Prozent zum Xetra-Schluss./ajx/jha/